Hannover. Martin Kind hat im Streit um die 50+1-Regel die Kritik von Hans-Joachim Watzke gekontert. "Er sollte einfach den Mund halten", empfahl Hannovers Klubchef dem BVB-Geschäftsführer.
Klubchef Martin Kind von Hannover 96 geht im Streit um die 50+1-Regel auf Konfrontationskurs zu Hans-Joachim Watzke und hat einen Angriff des Geschäftsführers von Borussia Dortmund harsch gekontert. "Er sollte einfach den Mund halten und sich um Dortmund kümmern. Da hat er genug zu tun. Dortmund ist der Klub, der 150 Millionen vernichtet hat. Er redet über Dinge, die er nicht versteht", giftete Kind in der Bild-Zeitung.
50+1-Regel fallen lassen
Im Gegensatz zu Watzke drängt der 96-Boss die Deutsche Fußball Liga (DFL), die 50+1-Regel fallen zu lassen. Laut dieses Statuts muss ein Klub beim Einstieg eines potenziellen Investors die Anteilsmehrheit und Entscheidungshoheit über die Vereinsgeschicke behalten. Kind hält dieses Modell für zu unattraktiv für mögliche Geldgeber und betreibt seit Monaten intern und öffentlich Werbung für die Abschaffung der Regel.
Watzke hatte den Hannoveraner dafür zuletzt kritisiert: "Du kannst auch Sponsoren im 50+1-Modell gewinnen. Wir haben doch welche. Und wir nehmen jeden weiteren gern ins Auto, aber am Steuer möchten wir schon gerne selbst bleiben. Herr Kind ist bereit, für 15 bis 20 Millionen für Hannover den Autoschlüssel abzugeben. Aber wenn du den abgibst, kommst du nie wieder zurück ans Steuer." Kind will dies nicht gelten lassen: "Wir wollen nicht verkaufen, sondern unser Kapital erhöhen. Herr Watzke hat nichts kapiert."