Essen. Drei Wochen vor ihrer Begegnung auf dem Platz geht es zwischen Hannover und Dortmund bereits zur Sache. Hannover-96-Boss Martin Kind wettert nach dessen Kritik heftig gegen den BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der Grund für den Disput: die 50+1-Regel.
In einem Interview mit der „Bild”-Zeitung reagierte 96-Boss Martin Kind auf eine Attacke von Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Chef hatte den Hannoveraner gegenüber unserer Zeitung kritisiert und sich für den Erhalt der 50+1-Regel ausgesprochen. Kind entgegnet, Watzke „sollte einfach den Mund halten und sich um Dortmund kümmern. Da hat er genug zu tun. Dortmund ist der Klub, der 150 Millionen vernichtet hat. Er redet über Dinge, die er nicht versteht. Aber ich kann es ihm nicht verbieten.”
„Er sollte den Mund halten”
Der 96-Boss drängt die Deutsche Fußball Liga (DFL), die 50+1-Regel fallen zu lassen. Laut Statut muss ein Klub beim Einstieg eines Investors die Anteilsmehrheit und Entscheidungshoheit über die Vereinsgeschicke behalten. Kind hält dieses Modell für zu unattraktiv für mögliche Geldgeber.
Anders als Watzke, der erklärt hatte: „Du kannst auch Sponsoren im 50+1-Modell gewinnen. Wir haben doch welche. Und wir nehmen jeden weiteren gern ins Auto, aber am Steuer möchten wir schon selbst bleiben.” Kind dagegen sei bereit, „für 15 bis 20 Millionen für Hannover den Autoschlüssel aus der Hand zu geben.”
Kind kontert prompt: „Wir wollen nicht verkaufen sondern unser Kapital erhöhen. Herr Watzke hat nix kapiert.”
In drei Wochen treffen die Streithähne aufeinander - spätestens. Dann trifft Hannover 96 in der Bundesliga auf Dortmund.