BVB-Manager Zorc fühlt sich wie in der Lindenstraße
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Frankfurt. 0:2 bei Eintracht Frankfurt, Tabellenrang 18 - Borussia Dortmund ist in der Bundesliga auf einem vorläufigen Tiefpunkt angelangt. Wenigen BVB-Akteuren war in Frankfurt nach Sprechen zu Mute - doch die, die sprachen, fanden klare Worte. Die Stimmen.
BVB-Trainer Jürgen Klopp: Für uns war das in unserer Situation natürlich die denkbar ungünstigste Spielentwicklung. Wir sind hochmotiviert und mit einem sehr ordentlichen Plan ins Spiel gegangen und haben dann doch sehr frühzeitig einen Nackenschlag bekommen. Da musste der Gegner gar nicht so wahnsinnig viel für tun, um dieses Tor zu erzielen. Ein einfacher Ball vorne rein, kein Abseits und Alex Meier kann durchlaufen. Das hat uns wehgetan, das hat man gesehen und gespürt. Die Mannschaft hat versucht, sich zu überwinden, hat gebissen und hat sich Möglichkeiten erarbeitet. Die fehlende Lockerheit in den Momenten führt dazu, dass wir die Chancen nicht nutzen.
Klopp über den Gegner: Dass der Gegner in einer guten Verfassung ist, war uns bekannt und ist auch heute zu sehen gewesen. Nichtsdestotrotz haben wir die größeren Möglichkeiten gehabt, keine davon genutzt - und kriegen dann das zweite Tor. Jetzt kann man sagen, ob wir hier 1:0 oder 2:0 führen, ist am Ende fast egal, aber da kann man schon Foul pfeifen. Hat der Schiedsrichter nicht getan und dann kriegen wir das Tor auf eine erneut sehr ungewöhnliche Art und dann war das gegessen. Wir wollten heute unsere Situation dramatisch zum Positiven verändern, das ist uns nicht gelungen, ganz im Gegenteil. Nichtsdestotrotz werden wir weitermachen.
Sven Bender: Es ist eine ganz schwierige Situation. Wir haben uns wieder einmal viel vorgenommen und wurden wieder enttäuscht. Der Ernst der Lage und der Tabellenplatz sind uns absolut bewusst, aber Selbstzweifel sind fehl am Platz. Wir müssen trotzdem schauen, dass wir wissen, was in uns steckt, dass wir wissen, was wir können und wir sollten es einfach so schnell wie möglich auf den Platz bringen. Es hört sich jetzt blöd an nach dieser Niederlage, aber es ist wichtig, dass wir weiter mit Selbstbewusstsein an die Dinge herangehen, weil zu viele Selbstzweifel in der Situation dich noch mehr verunsichern.
Bender zur künftigen Herangehensweise: Der Mut muss da sein. Wir sind alle erwachsene Menschen, wir können alle kicken, wir können alle kämpfen, aber wir müssen es jetzt endlich auf den Platz bringen, das ist das A und O. Wir müssen mutig sein. Wenn wir uns jetzt zurückziehen und jeder sich versteckt hinter dem anderen, wird es ganz, ganz schwierig. Wir müssen alle zusammen da durch gehen und jeder muss alles für den Anderen geben. Wir müssen zusammenstehen, das ist ganz, ganz wichtig. Jeder alleine, als Einzelkämpfer, wir nicht funktionieren.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc: Das ist ja wie die Lindenstraße, die kommt auch jede Woche wieder. Wir leisten tatkräftige Unterstützung bei den Gegentoren, wir geben sie auch zu einfach her, wir ermöglichen dem Gegner zu einfach Torchancen auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite unsere teilweise sehr gut herausgespielten Chancen nutzen wir nicht. Und dann verlierst du so ein Spiel 2:0. Wir betreiben viel Aufwand zwischendurch, der Wille ist der Mannschaft nicht abzusprechen. Aber wir machen eben eklatante Fehler, sowohl hinten als auch vorne. Dann verlierst du so ein Fußballspiel. Und das ist jetzt in so einer Häufung aufgetreten, dass du jetzt Tabellenachtzehnter bist.
Zorc über den Abstiegskampf: Wir müssen uns darauf einstellen, das ist doch ganz klar. Wir müssen natürlich weiter versuchen, Fußball zu spielen, wir sind keine Mannschaft, die nur mauert und sich hinten reinstellt. Aber solange du solche Fehler machst - wir haben jetzt 21 Gegentore - brauchst du über nichts anderes zu diskutieren.
BVB verliert in Frankfurt
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Frankfurt-Trainer Thomas Schhaaf: Für uns war wichtig, dass wir vieles aus den vorherigen Partien in diese hinein nehmen. Und das hat die Mannschaft auch getan. Vom Selbstbewusstsein her, wie sie aufgetreten ist und von Beginn an im Spiel war. Und natürlich hat dieses Tor zusätzlich noch einmal Selbstvertrauen gegeben. So wie die Mannschaft in der ersten Halbzeit aufgetreten ist, war das gut. Wir haben wesentlich besser gespielt, als wir das in den letzten Wochen getan haben, viel ruhiger agiert. Wir hatten dann in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der wir ein bisschen durcheinander waren, in der wir nicht mehr den Zugriff hatten. Da haben wir Dortmund zu guten Möglichkeiten kommen lassen. Da ist es wichtig, dass man einen guten Torhüter hat und den hatten wir heute mit dem Felix Wiedwald.
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