Pfiffe für die BVB-Stars - Fans äußern erstmals ihren Unmut
•
Lesezeit: 2 Minuten
Frankfurt. . Nach dem 0:2 in Frankfurt gab es erstmals Pfiffe der Fans. BVB-Trainer Jürgen Klopp hatte dafür Verständnis - allerdings nicht uneingeschränkt.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter von Schiedsrichter Peter Gagelmann blieb auf Dortmunder Seite vor allem: Ratlosigkeit. Mit 0:2 hatte Borussia Dortmund soeben bei Eintracht Frankfurt verloren. Und nun stand im Mittelkreis ein Häufchen Männer in schwarz-gelber Dienstkleidung versammelt und wusste nicht so recht, wohin mit sich und seinen Gefühlen.
Nicht anders sah es in der Gästekurve aus. Bereits nach dem 0:2 hatten die mitgereisten BVB-Fans ihre Banner eingepackt - nun aber schien der Anhang unschlüssig, wie weit der Liebesentzug gehen sollte. Als sich die Spieler der Kurve zaghaft näherten, gab es Pfiffe - erst vereinzelt, dann immer lauter und deutlicher. Hinzu kamen jene unflätigen Gesten, bei denen der Mittelfinger eine herausgehobene Rolle spielt.
Die Fans glauben an Borussia Dortmund
Es war zwar kein Pfeifkonzert, aber es war eine deutlich Unmutsbekundung der Anhänger - nachdem diese ihrer Mannschaft in den vergangenen Wochen auch nach den schwächsten Auftritten stets Applaus spendiert hatten. "Die Fans haben uns in den vergangenen Wochen nicht gefeiert, dazu gab es wenig Gründe", sagte Trainer Jürgen Klopp. "Aber sie haben mit ihrem Applaus gezeigt, dass wir alles versuchen, und dass sie daran glauben, dass sich unsere Lage in naher Zukunft ändert."
Doch diese Hoffnung ist in den vergangenen Wochen immer wieder enttäuscht worden, der BVB findet sich nach einer beispiellosen Talfahrt auf Rang 18 wieder. Schwer hinzunehmen für einen erfolgsverwöhnten Verein, der nach eigenem Selbstverständnis mindestens auf den zweiten Rang gehört. "Dass wir dieses Vertrauen zurückerobern müssen, ist klar", räumte dann auch Klopp ein. "Für heute kann ich die Reaktion nachvollziehen."
"Die Mannschaft hat alles versucht"
Dass er Pfiffe gegen seine Mannschaft für wenig hilfreich hält, hatte der Trainer allerdings schon vor dem Spiel deutlich gemacht - weshalb er nun hofft, dass diese Reaktion der Fans eine Ausnahme bleibt - zumal man seinen Spielern den Willen nicht absprechen könne. "Die Mannschaft hat alles versucht, sie hat aber in kleinen Momenten falsche Entscheidungen getroffen", sagt er. "Der Vorwurf, sie wollte nicht, zieht nicht."
Die Frage bleibt, ob dies für den Anhang nicht die schlechtere Nachricht ist: Dass die Mannschaft zwar wollte - aber kein Mittel fand, eine durchschnittliche und eher biedere Bundesliga-Truppe wie Eintracht Frankfurt zu besiegen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.