Berlin. Uefa-Präsident Michel Platini hat eine mögliche Sperre für Frank Ribéry gefordert, sofern der nicht mehr für die französische Fußball-Nationalmannschaft aufläuft. Der Profi vom FC Bayern München könne nicht einfach selbst entscheiden, ob er für Frankreich spielt oder nicht.
Mit großer Kritik an Frank Ribéry hat Uefa-Präsident Michel Platini auch eine mögliche Sperre gegen den Mittelfeldstar des FC Bayern München ins Gespräch gebracht. "Franck Ribéry kann nicht einfach selbst entscheiden, ob er für Frankreich spielt oder nicht. Wenn Trainer Didier Deschamps ihn einlädt, muss er zur Nationalmannschaft kommen. Das ist in den Fifa-Statuten festgelegt. Wenn er nicht kommt, wird er für drei Spiele mit Bayern München gesperrt", sagte Platini der "Bild am Sonntag".
Ribéry hatte vor der Saison seinen Rücktritt aus der französischen Nationalmannschaft erklärt. Er wolle sich zukünftig ganz auf die Aufgabe beim FC Bayern konzentrieren, wofür Platini wenig Verständnis zeigt. "Ich verstehe ihn ohnehin nicht. Er ist Franzose, die EM findet 2016 in Frankreich statt, nicht in Polen. Da muss er doch spielen wollen", ergänzte der Chef der Europäischen Fußball-Union.
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Ribéry hatte die WM-Endrunde in Brasilien wegen Rückenbeschwerden verpasst. Frankreich erreichte ohne den Mittelfeldstar das Viertelfinale und schied dort gegen den späteren Titelträger Deutschland aus (0:1).
Mögliche Ribéry-Sperre - das sagen die FIFA-Statuen
Ist ein Rücktritt eines Fußball-Nationalspielers bindend oder nicht? Im Fall von Franck Ribéry dürfe laut Uefa-Präsident Michel Platini der Spieler gar nicht entscheiden, dass er nicht mehr für Frankreich spiele. Das sei einzig Sache des Nationaltrainers, bei Frankreich also Didier Deschamps.
Platini verweist auf die Fifa-Statuten. Darin heißt es in Artikel 3, Anhang 1 auf Seite 33: "Jeder Spieler, der bei einem Verein registriert ist, ist grundsätzlich verpflichtet, einem Aufgebot für eine Auswahlmannschaft des Verbands des Landes Folge zu leisten, dessen Staatsangehörigkeit er besitzt." Die Regelungen zielen aber in erster Linie auf die generelle Abstellungspflicht der Vereine ab.
Streng genommen müsste Ribéry laut Regelwerk tatsächlich einer Einladung für die Nationalmannschaft nachkommen. Unabhängig der Verpflichtungen laut Reglement dürfte ein Nationaltrainer aber nur wenig Freude an einem unwillige Spieler haben. (dpa)