Essen. In den Wartezimmern der Ärzte heißt es: Der Nächste, bitte! Bei Fußball-Bundestrainer Joachim Löw funktioniert die Aufforderung im Moment mit einer kleinen Änderung: Der Nächste, bitte nicht! Über die Personalsorgen beim DFB-Team und eine berechtigte Frage von Mario Gomez. Ein Kommentar.
In den Wartezimmern der Ärzte heißt es: Der Nächste, bitte! Bei Fußball-Bundestrainer Joachim Löw funktioniert die Aufforderung im Moment mit einer kleinen Änderung: Der Nächste, bitte nicht!
Nach der Winterpause hatte Löw noch verkündet: Er werde nur Spieler für die Weltmeisterschaft in Brasilien nominieren, die hundertprozentig fit sind. Jetzt hagelt es Verletzungen, von seinem Anspruch kann Löw sich verabschieden.
Seine Stars gehen am Stock. Sami Khedira hat nach einem Kreuzbandriss und sechsmonatiger Pause gerade wieder seine ersten 63 Minuten für Real Madrid in der spanischen Liga absolviert. Damit gilt Khedira bereits als Hoffnungsträger, denn die Liste der angeschlagenen WM-Kandidaten ist endlos. Also stellt sich die Frage: Sind die Spieler nach einer langen Saison am Ende ihrer körperlichen Kräfte angekommen, oder ist es einfach nur Pech?
Es ist beides. Wenn Torwart Manuel Neuer beim Pokalfinale auf dem nassen Rasen ausrutscht und auf die Schulter fällt, ist das Pech. Wenn Bastian Schweinsteiger sich eine ganze Saison mit diversen Zipperlein herum plagt und es mit Gewalt zwingen will, dann hat es mit dem System Fußball zu tun. Möglichst viele Spiele sollen möglichst viel Geld umsetzen.
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Löw hat nur einen Trost, der fast zynisch klingt. Den anderen WM-Nationen geht es auch nicht besser. Alle Teams klagen über verletzte Stars. Allerdings: Am Ende werden die meisten von ihnen in Brasilien doch wieder auf dem Rasen stehen.
Nur Stürmer Mario Gomez definitiv nicht. Ihn hat Löw wegen seiner Verletzung gar nicht erst eingeladen. Gomez wird von außen das Lazarett betrachten und sich mit Recht fragen: Warum bin eigentlich ich als einziger nicht dabei?