Köln. Einen atmosphärisch bessere Heimpremiere hätte sich Köln-Coach Peter Stöger nicht vorstellen können. Dass das erste Rheinderby seit 14 Jahren am Ende 1:1 ausging, war sowohl für ihn als auch für Fortuna-Trainer Mike Büskens in Ordnung. Stöger hob vor allem das große Potenzial von Toptalent Yannick Gerhardt hervor.

Aufmerksam wollte Peter Stöger die Atmosphäre bei seiner Heimpremiere als neuer Trainer des 1. FC Köln aufsaugen. Seit Wochen fiebert der Österreicher auf seinen ersten Auftritt im Rhein-Energie-Stadion hin, schließlich hat Austrias Meistertrainer Wien auch wegen der elektrisierenden Müngersdorfer Kulisse von 50.000 Zuschauern verlassen. Einen größeren Schlager als das erste Derby nach 14 Jahren gegen den rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf hätte er für seinen Auftakt kaum bekommen können.

Die Freude über die „wunderbare Stimmung“ im Rhein-Energie-Stadion hielt jedoch nicht lang. Bereits nach zwölf Minuten hatte Charlison Benschop die Gäste in Führung gebracht – verdient. „Ich habe in der ersten Halbzeit eine Kölner Mannschaft gesehen, die zu zaghaft, zu verhalten und mit zu wenig Mut im Spiel agiert hat“, analysierte Stöger, „wir haben es den Düsseldorfern nicht wahnsinnig schwierig gemacht, das Spiel zu kontrollieren.“

Trainerkollege Mike Büskens sah, wie seine Mannschaft „aus einer kompakten Formation heraus, dem FC keine Chancen zugestanden hat“ und selbst einige Male gefährlich vors Tor kam. „Wir wollten nette Gäste sein, aber nicht zu nette Gäste. Das ist uns mehr als eine Stunde lang sehr gut gelungen.“

Köln fand keinen Zugriff auf die Partie - Fortuna dominierte

Während individuelle Fehler ein sauberes Kölner Aufbauspiel aus der Viererkette heraus verhinderten, bescherten vor allem die Abstimmungsdefizite im FC-Mittelfeld den Düsseldorfern Oberwasser. Zu starr klammerten sich die „Geißböcke“ an ihre Positionen im 4-1-4-1; mühelos konnte der Bundesliga-Absteiger in die Lücken schlüpfen, die zwischen der einzigen „Sechs“ Adam Matuschyk und der offensiven Vierer-Mittelfeldreihe aufrissen.

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Von aufgezeichnet in der Mixed Zone von Francois Duchateau

Köln fand keinen Zugriff auf die Partie, bot keine überraschenden Momente an, sondern vertändelte einen verzweifelten, langen Ball nach dem nächsten auf Sturmspitze Anthony Ujah. Keine einzige Tormöglichkeit aus dem Spiel heraus kreierten die „Geißböcke“ in Durchgang eins.

Stöger nimmt Talent Gerhardt nach schwachem Auftritt in Schutz

Unter anderem die Einwechslung von Daniel Halfar durchbrach nach dem Seitenwechsel die FC-Schockstarre. „Ich denke, meine Wechsel haben gegriffen“, sagte Stöger. Der vielseitig einsetzbare Neuzugang, der von 1860 München in die Domstadt wechselte, kam für Eigengewächs Yannick Gerhardt (19) in die Partie, der ebenso wie Stöger am Sonntag erstmals im Rhein-Energie-Stadion auflief.

„In der ersten Halbzeit standen neben Gerhardt zehn andere Spieler auf dem Platz, die solche Situationen schon einmal erlebt haben und sich auch nicht so verkauft haben, wie wir uns das vorgestellt haben“, nahm der 47-Jährige sein Toptalent in Schutz. „Ich sehe in Yannick Gerhardt einen Spieler, der außergewöhnliche Möglichkeiten und Fähigkeiten hat. Er ist ein Spieler, mit dem wir noch sehr, sehr viel Freude haben werden. Wie so vieles für unsere Mannschaft, ist auch das ein Lernprozess für ihn, bei dem wir ihn gerne begleiten wollen.“

Die intensive Derbyatmosphäre sollte laut Stöger nicht der Grund für die Kölner Verzagtheit vor der Pause gewesen sein. „Vielleicht mag der ein oder andere ein Problem mit der Ausgangssituation gehabt haben. Aber für solche Spiele ist man ja Fußballer geworden, damit man solch eine Topkulisse miterleben darf.

Beide Trainer konnten am Ende mit der Derby-Punkteteilung leben

Kurz vor Bollys Riesenmöglichkeit in der 64. Minute, rückte schon der nächste FC-Heimdebütant ins Rampenlicht: Roman Golobart. Der Spanier, der von Wigan Athletic kam und momentan noch Bruno Nascimento hinter sich gelassen hat, hatte Glück, dass Knut Kircher sein Handspiel im Strafraum nicht ahndete.

Rheinderby endet 1:1

Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1.
Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1. © dpa
Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1.
Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1. © Bongarts/Getty Images
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Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1. © Bongarts/Getty Images
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Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1.
Das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf endete 1:1. © Bongarts/Getty Images
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Gleich in der nächsten Szene gelang Köln das 1:1 durch Ujah, der auch schon am ersten Spieltag in Dresden traf. „In den 65 Minuten davor hätten wir den Sack zumachen müssen“, ärgerte sich Büskens. Da die „Geißböcke“ in den letzten 25 Minuten sogar noch Möglichkeiten bekamen, das 2:1 zu erzielen, konnten beide Trainer mit der Punkteteilung gut leben.

Zwei Punkte am Saisonstart sind zwar zu wenig für die Ansprüche des 1. FC Köln, doch die Unzufriedenheit überwiegt nicht am Geißbockheim. „Wir haben gegen zwei gute Gegner Phasen gezeigt, wo ich erkannt habe, wohin wir uns entwickeln wollen“, fasste Stöger zusammen. „Nach 180 Minuten lief noch nicht alles so rund, das ist aber auch keine riesige Überraschung. Ich glaube, es gibt noch einiges zu tun. Aber die Ansätze sind vorhanden.“