Washington. . Der junge Gladbacher Keeper zeigt beim 3:4 gegen die USA erneut, dass ihm in Joachim Löws Elf die Nerven flattern. Aber gleichzeitig klappt die Tür für den zuletzt überragenden Roman Weidenfeller wieder zu.
Dieses Tor war purer Slapstick. Marc-Andre ter Stegen wäre nach seinem Blackout am liebsten im Erdboden versunken. Selten in der DFB-Historie hat es ein kurioseres Gegentor gegeben als jenes 0:2 gegen die USA.
Damit setzte sich eine äußerst unglückliche Beziehung zwischen dem jungen Torwart und der Nationalelf fort. In erst drei Länderspielen musste ter Stegen bereits zwölfmal hinter sich greifen, alle 20 Minuten kassierte er im Schnitt ein Gegentor – seine Chance auf einen Platz im Kader für die WM 2014 dürfte fast schon dahin sein. Zumal im Kampf um die Nummer zwei und drei hinter Manuel Neuer starke Konkurrenz vorhanden ist: Rene Adler, Ron-Robert Zieler, aber auch der noch nie berücksichtige Roman Weidenfeller.
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Die Rivalen dürften allerdings in jener 16. Minute mit dem Kollegen gefühlt haben. Nach einem harmlosen Rückpass von Benedikt Höwedes wollte der 21 Jahre alte Torhüter von Borussia Mönchengladbach den Ball mit dem Fuß annehmen, erwischte ihn aber nicht richtig. Der Ball kullerte über die Linie. Da half auch der verzweifelte Rettungsversuch per Grätsche nichts: Ter Stegen mutierte zur Lachnummer. Doch damit nicht genug der Patzer: In der 23. Minute stolperte ter Stegen bei einem weiten Pass im Rückwärtslaufen – diese Aktion blieb ohne Folgen, abgesehen vom höhnischen Applaus für ihn, den es von den US-Fans gab.
„Das war bitter für ihn“
Von einem rabenschwarzen Tag, wollte ter Stegen aber nichts wissen. „Das ist übertrieben. Ich habe vier Gegentore bekommen und einen Fehler gemacht“, räumte „der arme Kerl“ (Klinsmann) kleinlaut ein. Niemand müsse ihn trösten: „Ich weiß, was passiert ist.“
„Das war ganz bitter für ihn“, sagte Torwarttrainer Andreas Köpke, der aber keine Probleme auf der Position sieht: „Wir haben in Manuel Neuer eine fantastische Nummer eins, Rene Adler hat eine ganz starke Saison gespielt.“ Weidenfeller machte er wenig Hoffnung. Es bringe nichts, ihn „als Nummer drei“ zur WM mitzunehmen. (sid)