Leverkusen/Luzern. . Zweimal in Folge in der Qualifikation zu scheitern dürfe in Deutschland nicht sein, sagte der neue DFB-Sportdirektor Robin Dutt. Der Schalker U21-Kapitän Lewis Holtby erwartet “ein Spiel des Lebens“.
Seit dem 1. August ist Robin Dutt Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund. Bislang ist der ehemalige Bundesliga-Trainer noch nicht auffällig geworden. Dutt, so hört man, arbeitet sich in die Verbands-Strukturen ein, entwickelt Strategiekonzepte und beobachtet Abläufe. Vergangenen Freitag war er Fußball-Beobachter, sah an seinem ehemaligen Arbeitsplatz in Leverkusen das 1:1 der deutschen U-21-Nationalmannschaft gegen die Schweiz.
Aus dem dürftigen Ergebnis im Playoff-Hinspiel für die EM 2013 könnte sich Dutts erste markante Amtshandlung ableiten. Sollte sich die U21 beim Rückspiel heute in Luzern (17.30 Uhr, ARD) nicht für die EM in Israel qualifizieren, dürfte Dutt U-21-Trainer Rainer Adrion entlassen. „Zweimal in Folge in der EM-Qualifikation zu scheitern, das darf bei uns in Deutschland eigentlich nicht sein“, stellte Dutt vor dem Endspiel für Adrion klar.
Vor zwei Jahren scheiterte die U21 an Island
Dessen Mannschaft hatte bereits vor zwei Jahren die EM verpasst. Das Vorzeigeteam des deutschen Nachwuchsfußballs, damals amtierender Europameister, unterlag mit Spielern wie Mats Hummels, Benedikt Höwedes und Lars Bender auf Island 1:4. Die Inselkicker sind im Fußball nicht unbedingt als Branchengröße bekannt.
Bei den Schweizern sieht das ein wenig anders aus. Die deutschen Nachbarn haben eine hervorragende Nachwuchsarbeit etabliert, glänzen bei internationalen Turnieren. „Das ist keine Hammerwerfertruppe. Aber wir müssen das schaffen“, sagt Dortmunds Moritz Leitner, der beim Hinspiel, wie Kapitän Lewis Holtby (Schalke), einen ziemlich schlechten Tag hatte.
Götze. Schürrle und Kroos im A-Team
Ihr Trainer Adrion muss auf Jungstars wie Mario Götze, Andre Schürrle und Toni Kroos verzichten, die schon im A-Team auflaufen. Hat damit ausgerechnet Adrion-Intimus Joachim Löw den U-21-Coach entscheidend geschwächt? Mitnichten: Profis wie Bernd Leno (Leverkusen), Tony Jantschke (Gladbach), Sebastian Jung (Frankfurt), Holtby und Leitner haben in der Bundesliga schon Erfahrung gesammelt und bilden eine spielerisch starke Truppe.
In der Gruppenphase der EM-Qualifikation gab es in zehn Spielen neun Siege. Und auswärts ist der Mannschaft immer mindestens ein Tor gelungen. Das macht Hoffnung für das Duell am Dienstag. „Das kann für uns ein Spiel des Lebens werden“, sagt Lewis Holtby. Für seinen Trainer geht es zumindest um den Arbeitsplatz.