Frankfurt/Main. . Die deutsche Nationalmannschaft soll bei Heimspielen nicht mehr zwischen Sportschulen und Luxushotels pendeln, sondern ein Leistungszentrum erhalten. Als Standorte sind Frankfurt und Köln im Gespräch. Duisburg ist inzwischen nur noch Außenseiter.

Für das große Museum des Deutschen Fußball-Bunds hat das Ruhrgebiet den Zuschlag erhalten. 2014 sollen in Dortmund die heiligen Hallen des deutschen Fußballs eröffnet werden. Bei einem weiteren Prestige-Objekt war das Ruhrgebiet mit Duisburg ebenfalls in der Standort-Lotterie, droht jetzt aber das Nachsehen zu haben: Die Favoriten für das etwa 35 Millionen Euro teure Leistungszentrum der deutschen A-Nationalmannschaft sind Frankfurt und Köln.

Ein hochmodernes Trainingszentrum

Aus der einstigen Vision des umtriebigen Teammanagers Oliver Bierhoff ist längst ein konkreter Wunsch geworden: Die deutsche Nationalmannschaft soll bei Heimspielen nicht mehr zwischen Sportschulen und Luxushotels pendeln, sondern ein Leistungszentrum als festen Standort erhalten. So wie die Franzosen. Deren hochmodernes Trainingszentrum „Clairefontaine“ steht, wie es sich im zentralistisch organisierten Nachbarland gehört, nahe Paris. Auch Oliver Bierhoff wünscht sich ein Vorzeige-Etablissement für die Elitemannschaft des DFB.

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Neben Nachwuchs-Nationalmannschaften könnten dort zudem Trainer und Schiedsrichter geschult werden. Knapp 35 Millionen Euro müssten investiert werden. Vor der EM in Polen und der Ukraine ruhten die Planungen. Jetzt sollen sie wieder Fahrt aufnehmen. Bierhoff („Es haben sich einige Interessenten für ein DFB-Trainingszentrum gemeldet“) will sein inzwischen präzisiertes Projekt dem DFB-Präsidium präsentieren. „Es ist erst mal die Frage, ob es kommt. Das Thema wird ganz unterschiedlich diskutiert“, verriet ein Mitglied des Gremiums dieser Zeitung.

Für einen möglichen Standort Frankfurt sprechen die Nähe zur DFB-Zentrale und zum Frankfurter Großflughafen. Köln hat für ein Filet-Gelände nahe des Stadions und der Sporthochschule bereits eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Beide Standorte sollen sich vor Duisburg positioniert haben.