Berlin. Mehr Freiräume und weniger Training: Der Trainer der deutschen U19-Nationalmannschaft, Christian Ziege, hat den Leistungsdruck auf junge Talente im Fußball kritisiert. Außerdem legt Ziege Wert auf Disziplin. Heißt: Keine Mützen und Kopfhörer mehr bei der U19 .
"In den U-Teams der Bundesligisten sind die Spieler vor allem darauf bedacht, möglichst keine Fehler zu machen. Wenn sie aber auf dem Bolzplatz kicken, machen sie tolle Sachen, die ich bei offiziellen Spielen nicht sehe. Das ist eine falsche Entwicklung. Da ist der Druck zu groß", sagte Ziege der "Bild am Sonntag".
Von Spielern, "die alles vorgekaut bekommen", könne er nicht verlangen, dass sie dann in wichtigen Spielen auf dem Platz Charakter zeigen. Darum forderte der 40-Jährige zu einem Umdenken bei der Ausbildung junger Spieler. "Es würde sicher nicht schaden, wenn in der Woche eine Trainingseinheit weniger stattfindet. Dann könnten die Jungs auch mal einen Nachmittag mit den Kumpels oder der Freundin verbringen", sagte Ziege.
Keine Mützen und Kopfhörer bei der U19
Trotzdem legt der Ex-Nationalspieler großen Wert auf Disziplin. Bereits seit längerem hat er seinen Spielern bei Länderspielreisen das Tragen von Mützen und Kopfhörern verboten. "Bei uns gibt es klare Regeln. Ich finde Mützen und überdimensionale Kopfhörer total überflüssig, zumindest wenn wir als Mannschaft öffentlich auftreten. Im Bus oder Zimmer ist mir das egal", sagte Ziege dem Blatt. Wer diese Vorschrift nicht beachtet, muss bereits seit dem vergangenen Jahr eine Strafe bezahlen. 2011 seien durch Verstöße 1.000 Euro gesammelt und der Aktion "Ein Herz für Kinder" zugutegekommen. (dapd)