Hannover. Dortmunds Mario Götze zählte zu den besten Nationalspielern beim 3:0-Sieg gegen die Färöer am Freitag in Hannover. Der BVB-Spieler war einer von drei Borussen im der DFB-Startelf. Ebenso viele bot der FC Bayern auf. Von Bayern- oder Dortmund-Block in der Nationalmannschaft will Götze aber nichts wissen. Die Stimmen zum Spiel.

Joachim Löw: "Ich weiß, dass es gleichzeitig der höchste Sieg in der Geschichte gegen die Färöer ist. Es war von Beginn an zu sehen, dass wir auf Tore ausgehen. Es ist jedoch unser Problem, dass wir derzeit viele Chancen auslassen. Nicht nur in diesem Spiel haben wir zu viele Möglichkeiten benötigt, um Tore zu erzielen. Die Färöer waren nicht der spielerische Maßstab für die anderen Gegner, gegen die wir in der Gruppe spielen müssen. Es waren heute wieder einmal die Kleinigkeiten, die gefehlt haben, um noch mehr Tore zu erzielen."

Lars Olsen (Trainer Färöer): "Deutschland war natürlich die bessere Mannschaft. Aber ich bin zufrieden, denn wir haben gespielt, was wir konnten. Alle haben gekämpft, wir haben viele Schüsse abgeblockt. Wichtig war auch, dass unser Torhüter einen guten Tag hatte. Das zweite und dritte Gegentor haben mich ein bisschen geärgert, weil ich vor dem Spiel vor der Konterstärke der Deutschen gewarnt hatte."

Mario Götze: "Der Gegner stand gut geordnet, sehr tief und gut gestaffelt. Wir hätten ein bisschen konsequenter sein müssen. Aber die ersten beiden Treffer haben uns gut getan. Ich will gar nicht über einen Bayern- oder Dortmund-Block reden. Es ist vereinsunabhängig, wie wir spielen. Wir verstehen uns alle sehr gut - auf dem Platz und auch außerhalb und ich denke, das sieht man. Habe heute eine acht oder halbe zehn gespielt. Das kenne ich noch aus der Jugend. Ich fand, das war gut."

Thomas Müller: "Wir haben 3:0 gewonnen und die wichtigen drei Punkte mitgenommen. Färöer hat sehr gut und sehr tief verteidigt und wir haben die eine oder andere Torchance ausgelassen. Aber der Torwart war gut - wir haben in der ersten Halbzeit aus einigen Situation gut geschossen und geköpft, aber vielleicht zu unplatziert. Dass Mario Götze das 1:0 macht, war wichtig für uns. Man muss dem Gegner auch ein Kompliment mache: Mit so wenig Einwohner eine so starke Truppe aufzubieten. Für uns war es wichtig, dass wir uns keine Blöße geben. Österreich wird ein härterer Brocken."

Mesut Özil (Doppeltorschütze): "Geduld zu haben, war wichtig für uns. Wir haben von Beginn an Druck gemacht und hatten einige Torchancen, die wir leider vergeben haben. Dadurch wurde das Spiel natürlich spannend. Ich freue mich natürlich über Tore und Vorlange, aber das Wichtigstes ist, dass wir mit der Mannschaft erfolgreich sind. Das war der erste Schritt - darüber bin ich froh. Gegen Österreich müssen wir einfach erneut unser Spiel machen, dann gewinnen wir auch."

"Schweinespiele" muss man auch irgendwie über die Bühne bringen 

Philipp Lahm (DFB-Kapitän): "Das war ein Pflichtsieg. Wir wollten gut spielen und ich glaube, zur Halbzeit hätte es auch 4:0 stehen können. Aber wir konnten in den ersten 45 Minuten nur ein Tor machen und deshalb plätschert das Spiel so ein bisschen dahin. Mir macht es auf beiden Seiten Spaß, ich bin aber rechts besser. Das Pressing muss man einstudieren und trainieren. Ständig Druck zu machen funktioniert nur gegen die Färöer, aber nicht in jedem Spiel. Es gibt noch viel zu tun. "

Oliver Kahn (ZDF-Experte): "Solche "Schweinespiele" musst du auch irgendwie über die Bühne bringen. Du versuchst die 100 Prozente an Einstellung rüberzubringen, aber das funktioniert nicht immer, weil der Gegner einfach zu schwach ist. Gegen so eine defensive Mannschaft musst du auch erst mal die Kreativität an den Tag legen. Am Ende des Tages ist man froh, dass so ein Spiel dann vorbei ist und wieder ein Gegner kommt, gegen den die Motivation wieder etwas größer ist. Der Torwart wird warm geschossen - das ist eigentlich für jeden Torwart ein Traum. Wenn er nur drei Stück bekommt, ist er eigentlich der Held. Er hatte ja nichts zu verlieren. Aber aus Sicht der Nationalmannschaft wünscht man sich dann etwas mehr Ruhe im Abschluss und man sieht, dass sie viel zu viele Chancen brauchen, um zum Torerfolg zu kommen.