Hannover. Bei dem 3:0-Pflichtspielsieg der deutschen Nationalmannschaft in Hannover gegen die Färöer überzeugten vor allem die beiden Dortmunder Spieler Mario Götze und Mats Hummels. Aber auch Mesut Özil von Real Madrid ragte als Doppeltorschütze beim Sieg heraus. In der Einzelkritik gibt das eine “2“.

Noten von "2" bis "5" - diskutieren Sie mit uns über die Leistung der Nationalspieler.

Die Einzelkritik vom WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Färör in Textform 

Manuel Neuer: Nicht wirklich überraschend, dass Neuer einen seiner ruhigsten Fußballabende verlebte – zum ersten Mal bekam er den Ball erst in der 7. Minute in die Hand. Auch das DFB-Maskottchen Paule hätte dieses Spiel ohne Gegentor beendet. Note: 3

Philipp Lahm: Der Kapitän erwischte einen sehr seltsamen Abend mit einigen Aussetzern. Seine bösen Fehlpässe (12./32.) hätten Rooney, Balotelli oder Iniesta wohl ausgenutzt – aber diesmal hießen die Gegner Edmundson und Lamhauge Holst. Als Lahm in der 42. Minute zu einem taktischen Foul gezwungen wurde, schüttelte er den Kopf. Gelb! Fehlpässe! Gegen die Färöer! Gute Szenen hatte er auch, doch seine Flanken konnten Klose (19.) und Reus (22.) nicht verwerten. Note: 4

Per Mertesacker: Die fünf EM-Spiele musste sich Mertesacker von den exklusiven Sitzplätzen an der Seitenlinie anschauen – und das schmeckte ihm gar nicht. Durch Marcel Schmelzers Verletzung rückte er in seiner Heimatstadt Hannover in die Startelf. Eine heikle Situation musste er nicht meistern – und im Offensivspiel war die Mittellinie für ihn die Grenze, die er nur selten überschritt. Note: 3

Mats Hummels: In jeder Sekunde der ersten Hälfte schien er „Ich habe eine Idee! Ich will mich einschalten! Ich weiß, wie es geht“ zu denken. Der Innenverteidiger schaltete sich so oft ein, dass aus dem 4-1-4-1 ab und an ein 3-1-5-1 wurde. Kein Wunder, dass Hummels das deutsche Führungstor durch Mario Götze vorlegte (28.). Er genoss es, im Gegensatz zu den Bundesligaspielen eine Menge Platz zum Spielaufbau zu haben. Erst nach dem 2:0 (54.) hielt er sich zurück und schonte für die anstrengenden Monate. Note: 2

Holger Badstuber: Eigentlich schien seine Karriere in der Nationalelf schon beendet. Nein, nicht insgesamt, sondern nur auf der Position des linken Verteidigers. Nach Schmelzers Verletzung musste der Münchener aber außen aushelfen – und das schaffte er abgeklärt, unaufgeregt, aber ohne Highlights. Der Spielaufbau stand auch nicht auf seinem Aufgabenzettel. Note: 3

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Sami Khedira: Das defensive Mittelfeld gehörte diesmal ganz allein ihm – und die robusten Nordtatlantik-Kicker zwangen Khedira in einige harte Luftkämpfe. Er trieb sich überall auf dem Spielfeld herum, hatte nur selten Löcher zu stopfen – seine Fernschuss-Versuche wurden allerdings zu Schüsschen (9., 11., 13.). Note: 3

Thomas Müller (bis 68.): Das „linke“ Dortmunder Duo mit Marco Reus und Mario Götze verunsicherte die Abwehr des engagiert verteidigenden Außenseiters häufiger als der zu oft unauffällige Müller. Tauchte Müller auf, sprangen die Zuschauer aber direkt auf, zum Beispiel in Minute 54, als er Mesut Özils 2:0 mit einer Maßflanke einleitete. Zwei Möglichkeiten ließ er selbst liegen (20./45.). Note: 2,5

Mesut Özil: 54 Minuten lang lautete die Einzelkritik für Deutschlands Regisseur: sehr fleißig, engagiert, kreativ – aber kein Fortune. Bis dahin war seine Note eine „3“, maximal. Erst nachdem er Müllers Flanke mit einem Volleyschuss zum 2:0 verwandelt hatte (54.), lief es besser für Özil. Da kamen seine Risikopässe an, da gelangen ihm mit seinen Teamkollegen gelungene Ballstafetten und er suchte selbst den Abschluss. Für seine muntere zweite Hälfte belohnte er sich mit dem 3:0 (71.). Note: 2

Mario Götze (bis 87.): Beim BVB kommt Deutschlands größtes Talent nicht so recht zum Zug – und so nutzte Götze das Länderspiel, um zu zeigen, dass er auch noch da ist und richtig gut mit dem Ball umzugehen weiß. Sein Solo zum 1:0 (28.) riss die Zuschauer von den Sitzen, weitere Chancen legte er teilweise spektakulär vor (20., 37., 45.). Auch im eigenen Strafraum tauchte er einmal auf – und holte sich den Ball an der eigenen Grundlinie (12.). Mit seinem neuen Dortmunder Kollegen Marco Reus harmonierte er zwar nicht immer – aber ziemlich oft. Note: 2

Marco Reus: Der Bundestrainer hatte sich früh festgelegt: Lukas Podolski fliegt raus, Marco Reus spielt. Der „Fußballer des Jahres“ wurde zu einem der auffälligsten Spieler auf dem Hannoveraner Rasen, ob zunächst auf der linken Seite oder in der Schlussphase im zentralen Mittelfeld. Er bemühte sich darum, die vielbeinige Abwehr der Gäste mit Dribblings und sinnvollen Kurzpässen auszuhebeln – was oft gelang (zum Beispiel vor dem 3:0, 71.), selten aber zu Ballverlusten führte. Zwei Tore hätte er selbst erzielen können (8., 37.) – das schaffte er aber nicht. Note: 2,5

Miroslav Klose (bis 75.): Er will unbedingt zur WM 2014. Er will unbedingt Gerd Müller in der ewigen Torschützenliste einholen – dazu fehlen ihm noch vier Tore. Drei hätte er allein am Freitagabend zu seiner Statistik hinzufügen können (19., 26., 37.), doch diesmal rollte der Ball nicht über die Linie. Note: 4

André Schürrle (ab 68.): ohne Note

Lukas Podolski (ab 75.): ohne Note

Julian Draxler (ab 87.): ohne Note