Hamburg. Die Rückkehr des niederländischen Nationalspielers Rafael van der Vaart vom englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur zum Fußball-Bundesligisten Hamburger SV ist perfekt. Die Ablösesumme, die zu Teilen von Milliardär Klaus-Michael Kühne gedeckt wird, soll 13 Millionen Euro betragen. Van der Vaart erhält beim HSV einen Vertrag bis 2015.

Er kam, sah - und Hamburg jubelte: Wie ein Heilsbringer ist Rafael van der Vaart bei seiner Rückkehr zum krisengeschüttelten Hamburger SV empfangen worden. Viele Fans warteten am Flughafen auf ihren Liebling, im Internet überschlugen sich die Kommentatoren vor Freude. Und das schon, bevor der Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Otto die spektakuläre Verpflichtung am Freitagnachmittag endgültig bestätigte.

Rafael van der Vaart: "Mit der Rückkehr nach Hamburg geht für mich und meine Familie ein Traum in Erfüllung. Ich bin dem HSV und Klaus-Michael Kühne zu großem Dank verpflichtet. Ich freue mich auf drei tolle Jahre." "Ich bin begeistert, dass Rafael van der der Vaart wieder für den HSV aufläuft. Er wird eine große Verstärkung für unsere Mannschaft sein", so Trainer Thorsten Fink.

Beim Bundesliga-Nordderby am Samstag (15.30 Uhr live im DerWesten-Ticker) bei Werder Bremen wird van der Vaart allerdings noch nicht zum Einsatz kommen. "Die Zeit war zu kurz, um alle Formalitäten zu erledigen", sagte Klub-Sprecher Jörn Wolf bei der Vorstellung des Niederländers. Schon am Abschlusstraining seiner neuen Teamkollegen nahm der Ehemann der TV-Moderatorin Sylvie van der Vaart nicht teil.

Sylvie freut sich auf Rückkehr

"Es ist Zeit, nach Hause zu kommen", twitterte die blonde Sylvie und bestätigte damit schon vor dem HSV indirekt das Comeback ihres Mannes, der vor sieben Jahren von Ajax Amsterdam zum HSV gewechselt war und seinerzeit binnen weniger Wochen zum Publikumsliebling avancierte.

<blockquote class="twitter-tweet tw-align-center" lang="de"><p>Thank you Spurs, and all the fans for an amazing time!You guys have the greatest team in England. Will ♥you always#coys Time to go home now♥</p>&mdash; Sylvie van der Vaart (@sylvievdervaart) <a href="https://twitter.com/sylvievdervaart/status/241494506447437824" data-datetime="2012-08-31T11:15:51+00:00">August 31, 2012</a></blockquote>

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In einem finanziellen Kraftakt, unterstützt von Mäzen Klaus-Michael Kühne, kratzten die Norddeutschen letztlich eine Ablösesumme von 13 Millionen Euro zusammen, um den Mittelfeldspieler, der bereits von 2005 bis 2008 an der Elbe unter Vertrag stand, von Tottenham Hotspur loszueisen. Klubbesitzer Daniel Levy hatte noch am Donnerstag 18 Millionen Euro gefordert, der Transfer schien zu platzen.

Aufsichtstrat stimmt zu

Aber nachdem auch Trainer Andre Villas-Boas seine Zustimmung gegeben hatte, erhielt der Nationalspieler die Freigabe des Londoner Klubs. Er traf am Mittag mit einem Privatjet an der Alster ein. Vor seinem Engagement bei den "Spurs" hatte van der Vaart auch das Trikot von Real Madrid getragen, konnte sich jedoch bei den Königlichen nicht durchsetzen.

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Am Nachmittag wurden die letzten formellen Hürden überwunden. Van der Vaart bestand den obligatorischen Medizintest, der Aufsichtsrat stimmte mehrheitlich dem Transfer zu. Pünktlich zum 125. Vereinsjubiläum geht der HSH allerdings ins finanzielle Risiko, doch nach dem verpatzten Saisonstart mit dem Aus im DFB-Pokal beim drittklassigen Karlsruher SC und der 0:1-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg waren personelle Verstärkungen unausweichlich.

HSV mit völlig neuer Startformation

Beim brisanten Derby im Weserstadion gegen die ebenfalls mit zwei Niederlagen gestarteten Bremer werden die bereits Mitte der Woche nach Hamburg gekommenen Mittelfeldspieler Petr Jiracek und Milan Badelj auf jeden Fall in der Startformation stehen. "Ich bin sicher, dass sie uns weiterhelfen werden", sagte Fink vor der kurzen Busreise an die Weser.

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Van der Vaart, der während seiner ersten drei HSV-Jahre in 74 Bundesligaspielen 29 Tore erzielt hatte, wird verschmerzen können, dass er wegen seines Wechsels nach Hamburg keine Einladung zur niederländischen Nationalmannschaft erhielt. Er solle sich jetzt, sagte Bondscoach Louis van Gaal, ganz auf seinen neuen Verein konzentrieren. (sid)