Essen. Rafael van der Vaart kehrt zurück. Wohin? Natürlich dorthin, wo er zu Hause ist. Hat zumindest schon mal seine Gattin Sylvie verkündet. Ein weiteres Beispiel für das Gesülze von Fußball-Profis, deren Herz immer gerade für den Verein schlägt, der ihnen das Gehalt überweist. Ein Kommentar
Die Bilder sind hinreichend bekannt: Fußball-Profis (treffender: -Söldner) küssen demonstrativ das Vereinsemblem auf ihrem Trikot, bevor sie wenige Wochen später ein flammendes Bekenntnis zu ihrem neuen Klub abgeben.
Im Fall Rafael van der Vaart erleben wir gerade die Steigerung der Peinlichkeit. Noch hatte der Holländer keine Gelegenheit gehabt, zu verraten, dass sein Herz immer für den HSV geschlagen habe, da preschte bereits seine Ehefrau Sylvie (Vergleiche mit Beckham-Gattin Victoria sind ausdrücklich erwünscht!) vor. Über die Internet-Klatsch-und-Tratsch-Börse Twitter verbreitete sie diese zuckersüße Botschaft: „Danke an die Spurs und alle Fans für eine wunderbare Zeit. Ihr habt das beste Team in England. Wir werden Euch ewig lieben. Aber jetzt wird es Zeit, nach Hause zu gehen.“
Ging’s vielleicht nicht noch eine Nummer dicker?
Zur Sache: Bei Rafael van der Vaart handelt es sich um einen unstrittig hoch begabten Fußballer, der gleichwohl die in ihn gesetzten Hoffnungen nie ganz erfüllen konnte. Weder bei Real Madrid oder Tottenham Hotspurs noch in der holländischen Nationalmannschaft, in der er zuletzt nur noch zweite Wahl war. Und mit gerade mal „29“ bei einem Bundesliga-Abstiegskandidaten gelandet zu sein, sieht auch nicht unbedingt nach der bevorstehenden Krönung einer Weltstar-Karriere aus.
Zum HSV nur soviel: Wer jemanden wie van der Vaart zum Heilsbringer ausruft, demonstriert, wie viel er in den vergangenen Jahren falsch gemacht hat.