Der ehemalige Bochumer Vorstand Stefan Kuntz ist als DFB-Sportdirektor im Gespräch – aber nicht aus eigenem Antrieb. Das hebt ihn wohltuend von vielen anderen (vermeintlichen Kandidaten für die Nachfolge von Matthias Sammer. Ein Kommentar.
Eines muss man Stefan Kuntz schon einmal lassen: Es sieht zumindest so aus, als habe er sich nicht selber für den Job des DFB-Sportdirektors ins Gespräch gebracht. Das unterscheidet den ehemaligen Bochumer wohltuend von den Kahns und Effenbergs, für die es selbstverständlich ist, sich bei jedem freien prestigeträchtigen Job anzubieten – mindestens aber von willigen Helfern in den Medien zum Top-Kandidaten hoch schwatzen zu lassen. Wobei es völlig egal geworden ist, ob es um den Präsidentenjob in Gladbach, den Stuhl des Schalker Managers oder den des DFB-Sportdirektors geht.
Kuntz ist noch bis 2015 an den FCK gebunden
Außerdem würde Kuntz zumindest Erfahrung mitbringen. Ob er – immer unterstellt, er ist ein Kandidat – das nötige Format tatsächlich besitzt? Gut möglich, außerdem wachsen ja viele an ihren Aufgaben. In Kaiserslautern kann sich Kuntz’ Gesamtwerk trotz des Abstiegs jedenfalls durchaus sehen lassen.
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In einem traurigen Aspekt würde sich Kuntz im Fall des Falles allerdings nicht von der großen Mehrheit der Spieler, Trainer und Manager unterscheiden: Ein Vertrag – Kuntz ist noch bis 2015 an den FCK gebunden – gilt den meisten genau so lange etwas, bis sich irgendwo anders etwas besseres bietet. Gerade frisch vorexerziert von Matthias Sammer.