Frankfurt/Main. Die Verletzung von Nationalspieler Miroslav Klose ruft Bundestrainer Jogi Löw auf den Plan. Der DFB-Coach rechnet zwar damit, dass Klose rechtzeitig zur EM wieder fit wird. Hoffnung auf eine Nominierung können sich Mike Hanke und Patrick Helmes nach ansteigender Leistungskurve trotzdem machen.
Vor kurzem schienen Mike Hanke und Patrick Helmes noch meilenweit entfernt von der Nationalmannschaft - nach der Verletzung des Stammstürmers Miroslav Klose aber weckt Bundestrainer Joachim Löw bei dem Duo nun sogar Hoffnung auf eine EM-Nominierung. "Es haben einige unserer deutschen Stürmer zuletzt mit guten Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Hanke zum Beispiel oder auch Helmes, den wir ebenfalls beobachten", sagte Löw dem Fachmagazin kicker.
Nach Klose-Verletzung wäre Hanke erste Option
Helmes, der beim VfL Wolfsburg zwischenzeitlich sogar in die zweite Mannschaft verbannt worden war, attestierte der Bundestrainer beste Anlagen: "Wir haben immer gewusst, dass Helmes als Torjäger enorme Qualitäten hat." Von daher sei er "froh, dass diese Spieler wieder in einer besseren Form sind als zum Beispiel vor 2010".
Die Oberschenkelverletzung des Lazio-Stürmers Klose, sagte Löw, habe wehgetan: "Das ist zwar noch nicht dramatisch, weil man bei ihm weiß, dass er relativ kurzfristig wieder in eine gute Form kommen kann. Allerdings: Wenn man in der jetzigen Phase vier, fünf Wochen fehlt, ist es auch für einen wie Miro nicht so einfach. Da muss man sich wieder richtig rankämpfen." Hanke, der bei Borussia Mönchengladbach die beste Saison seiner Karriere spielt, wäre wohl die erste Option neben Cacau, der beim VfB Stuttgart zuletzt auf der Bank gesessen hatte.
Löw wird vorerst größeren Kader nominieren
Allerdings, betonte Löw, sei Klose (33) "körperlich immer topfit und eigentlich ein paar Jahre jünger, als er wirklich ist, weil er immer sehr diszipliniert war". Es gebe wenige Spieler, die ihren Körper so genau kennen. Klose wisse "ganz genau, was er zu tun hat und wie er in kurzer Zeit in eine gute Form kommen kann". Das habe er mehrfach bewiesen, zuletzt bei der WM in Südafrika.
Sollte Bayern München das Champions-League-Finale im eigenen Stadion (19. Mai) erreichen, plant Löw, zunächst einen größeren EM-Kader zu nominieren, der während der Vorbereitung auf das Turnier in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) verkleinert werden müsste. "Die Tendenz geht dann klar dahin, dass wir mehr als 23 Spieler nominieren", sagte Löw. Nominierungsschluss ist am 29. Mai.
Die Vorbereitung startet die DFB-Auswahl am 11. Mai mit einem Regenerationstrainingslager auf Sardinien. Schon dort wird ein gutes Dutzend Spieler wegen des DFB-Pokal-Finales zwischen Borussia Dortmund und den Bayern am 12. Mai fehlen. Am 19. Mai geht es von Sardinien nach Südfrankreich, wo bis 31. Mai der Feinschliff folgen soll. Am 4. Juni ist der Abflug ins EM-Quartier nach Danzig geplant. (sid)