München/Basel. . Dass der FC Bayern schweres Gepäck mit sich führt zum Achtelfinal-Hinspiel beim FC Basel, ist nicht zu übersehen. Die Münchner hatten sich gefreut, als der vermeintlich leichte Gegner zugelost worden war. Mittlerweile ist die Stimmung umgeschlagen. So sehr, dass es ein 20-minütiges „Donnerwetter“ hinter verschlossenen Türen setzte.
Jupp Heynckes studierte sein Flugticket. MUC – EAP konnte der Trainer des FC Bayern darauf lesen, München Richtung Euro-Airport Basel-Mulhouse-Freiburg, Flugnummer LH 2570. Die selbe Route also wie vor dem 0:0 am Samstag beim Tabellenletzten SC Freiburg. Heynckes machte sich rasch auf den Weg zum Gate, raus aus der Schar der Kamerateams und Medienleute. Die Spieler entschwanden dem Schalterbereich ebenso schnell.
Normalerweise streuen die Profis vor dem Abflug zu Auftritten in der Champions League noch ein paar zuversichtliche Worte ein. Doch „jetzt reden nur die Chefs“, richtete Thomas Müller aus. Es traten nur Kapitän Philipp Lahm und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge von Amts wegen und mahnend vor die Presse. Erst bei der verpflichtenden Pressekonferenz im Swissotel Le Plaza im Raum Helvetia 1 äußerten sich auch Heynckes, Mario Gomez und Toni Kroos. Der Vorlauf erinnerte an jene Szenen des Samstags, als Sportdirektor Christian Nerlinger und Lahm Alarmstufe rot ausgerufen hatten. Die anderen wollten oder durften nichts sagen.
Energischer Vortrag der Bayern-Bosse
Dass der FC Bayern schweres Gepäck mit sich führt zum Achtelfinal-Hinspiel beim FC Basel ist nicht zu übersehen. Gefreut hatte man sich in München, als der vermeintlich leichte Gegner zugelost worden war. Mittlerweile ist die Stimmung umgeschlagen, so sehr, dass es ein 20-minütiges „Donnerwetter“ hinter verschlossenen Türen setzte. Rummenigge, Nerlinger und Finanzvorstand Karl Hopfner hatten der Mannschaft einen energischen Vortrag über Einstellung, Engagement und Ziele gehalten, zu denen neben dem Meistertitel und dem Pokalsieg ja auch das Finale der Champions League im eigenen Stadion am 19. Mai zählt. „Unsere Mannschaft ist sehr gut beraten, das Spiel sehr ernst zu nehmen“, ließ Präsident Uli Hoeneß wissen.
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Rummenigge bestätigte die ernsten Worte, ohne diese weiter kommentieren zu wollen. Das Grollen der Granden dringt aber auch so nach außen. Die Mannschaft sei in zu viele Ich-AGs zersplittert, überlieferte der „Münchner Merkur“. Die Zahl der Spieler, die eigene Interessen über den Erfolg der Mannschaft stellten, habe ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr hinnehmbar sei. Und die Achse um Kapitän Lahm, namentlich Manuel Neuer, Thomas Müller und mit Abstrichen Mario Gomez, tauge in schweren Zeiten nicht als Fundament. Der Urheber dieser Einschätzungen blieb zwar ungenannt, doch dass diese drastische Kritik aus der Machtzentrale des Vereins stammt und gezielt indirekt der Öffentlichkeit zugeführt wurde, darf als gesichert gelten. Es ist so etwas wie eine letzte Warnung vor einem möglichen richtigen Knall.
Auch Heynckes hat das vernommen. Er „begrüßt“ die klaren Worten der Vorgesetzten an die Mannschaft. Der Trainer darf sich im Gegensatz zu seinen Spielern des Schutzes der Vereinsführung sicher sein, zumindest gilt das bis Saisonende. Mit auf die Reise bekam die Mannschaft die Forderung Rummenigges, es müsse „eine andere Gangart her.“
Kommentar zu Dante
Denn Basel stehe zwar nach dem 2:1 gegen Manchester United überraschend im Achtelfinale. „Aber sie haben eine große Mannschaft aus dem Wettbewerb geschmissen, das sollte Warnung genug sein.“
Rummenigge sprach’s und gab noch einen Kommentar zum Thema Dante von Borussia Mönchengladbach: „Wir vermelden immer dann was, wenn es fix ist.“ Das klang so wie seine Aussage, er wolle die jüngste Standpauke nicht weiter erklären. Es heißt, Dantes Transfer sei nur noch eine Formalie, zudem werde noch ein weiterer Innenverteidiger gesucht. Noch so eine Warnung.