Frankfurt. . Deutschland kam nur mit Mühe zu einem Sieg über Nigeria. Im Mittelpunkt der Kritik stand die Schiedsrichterin.

Charme und asiatische Freundlichkeit waren Sung-Mi Cha‎ nicht abzusprechen. Aber das reichte nicht aus, um von ihrer katastrophalen Schiedsrichter-Leistung im Spiel Deutschland-Nigeria abzulenken.

Goosen über den Frauenfußball

weitere Videos

    Vermutlich dürfte die Südkoreanerin bei dieser Frauen-Fußball-WM kein weiteres Spiel mehr pfeifen, wenn die Schiedsrichter-Beobachter der FIFA halbwegs aufmerksam Protokoll geführt haben. Kleinigkeiten pfiff Sung-Mi Cha‎ ab. Grobe Fouls betrachtete sie aber offenbar als Zeichen gesunder Härte. Da vor allem die Nigerianerinnen, die mit überraschendem Einsatz gegen ihr drohendes Ausscheiden aus dem Turnier ankämpften, zeitweise wie Holzhacker agierten, benachteiligte das Schiedsrichtergespann vor allem die deutsche Nationalmannschaft.

    Ihre Favoritenstellung ist die Mannschaft mit dieser Leistung, nach dem 1:0 gegen Nigeria, erst einmal los. Da lässt sich noch so lamentieren, etwa über den nicht gegebenen Elfmeter, als Stürmerin Alexandra Popp im Strafraum stürzte, oder die vielen durch nigerianische Fouls gestoppten Sturmläufe. Schonungslos deckte das Spiel der Nigerianerinnen die Schwächen der Truppe um Kapitänin Birgit Prinz auf. Wer mit vollem Körpereinsatz zum Ball geht und über schnelle Abwehrspielerinnen verfügt, der hat gegen den bislang als Turnierfavoriten gehandelten deutschen Kader durchaus eine Chance, provoziert die Spielerinnen zu Fehlpässen.

    „Da war viel Foulspiel dabei“

    Vorgewarnt waren die Deutschen. Nachdem die Truppe im vergangenen Jahr 8:0 gegen Nigeria gewonnen hatte, ahnte Bundestrainerin schon die Reaktion der gedemütigten Afrikanerinnen: „Die werden uns die Knochen polieren.“ Am Donnerstag fühlte sie sich bestätigt: „Da war viel Foulspiel dabei. Wir haben dadurch nie richtig ins Spiel gefunden.“ Auch Kritik an der Schiedsrichterin ließ sie anklingen, wollte es aber nicht als Ausrede gelten lassen. Wer weiß, wie viele Sung-Mi Chas bei diesem Turnier noch auf die Nationalelf warten. (-ette)