Dortmund. Die Verbindung von Miroslav Klose und der Nationalelf ist ein Phänomen. Sie währt seit dem Debüt im März 2001 gegen Albanien – in dem Klose natürlich gleich traf. Völler ging, Klinsmann kam und ging, Löw übernahm – und Klose war einfach immer da.
Es war eine kleine Szene am Rand, die offenbarte, warum der Mann mit der Nummer 11 ein Fixpunkt der Nationalelf ist. Als Linksverteidiger Dennis Aogo nach der Pause wieder den Dortmunder Rasen betrat, hört er gelehrig zu, was diese Nummer 11 ihm gestenreich erläuterte. Es wirkte wie die Taktikschulung eines Mannes, auf den ein junger Spieler doch besser hören sollte. Und im DFB-Trikot ist es auch so.
Die Nummer 11 trägt Miroslav Klose, im Erstberuf Bankdrücker beim FC Bayern München, in seiner wahren Karriere aber seit langer Zeit Deutschlands Stürmer Nummer 1. Zumindest bei Bundestrainer Joachim Löw, der den sensiblen Klose hütet wie einen wertvollen Schatz. Und das ist der 32-Jährige in der Tat.
Sein Tor zum 1:0 gegen die Italiener (17.) war sein 59. Treffer im DFB-Trikot. Einzig Gerd Müller steht in der ewigen Torschützenliste mit 68 Treffern noch vor ihm. Als erster Mensch hinter eine Legende zu stehen, ist beileibe kein schlechtes Zeugnis. Daran ändert auch die Tatsache, dass Klose anders als Gerd Müller (62 Länderspiele) 105 Einsätze für die Trefferzahl benötige, keinen Deut.
Die Verbindung von Klose und der Nationalelf ist ein Phänomen. Sie währt seit zehn Jahren, seit dem Debüt im März 2001 gegen Albanien – in dem Klose natürlich gleich traf. Völler ging, Klinsmann kam und ging, Löw übernahm – und Klose war einfach immer da.
Bei seinem Arbeitgeber trifft Klose auf weniger verständige Betreuung. In der laufenden Saison stand er lediglich bei neun Liga-Partien auf dem Platz, 90 Minuten durfte er dabei nie spielen. Wenn dieser sensible Klose mit dem traurigen Blick dann aber von Jogi Löw verbal in die Arme genommen wird, erwächst aus dem zaudernden Offensivmann ein prägnanter und kompromissloser Chancenverwerter. So wie bei der WM. So wie in Dortmund, wo er die einzige Gelegenheit prompt nutzte.
Klose kennt seinen Wert. Löw auch. So wird es bleiben. Bis zur EM 2012 in der Ukraine und Polen, dem Geburtsland von Miroslav Klose. Es wird der Abschluss seiner DFB-Karriere werden. Klose wird dann vorne sein. Vor der Legende Müller – und selbst eine geworden.