München. . Trotz seiner offensichtlichen Rolle als Nummer zwei im Nationalmannschafts-Sturm will Mario Gomez nicht klagen. “Ich will mich da nicht länger unter Druck setzen“, sagte Gomez.
Bayern Münchens Torjäger Mario Gomez hat sich mit seinem Nationalmannschafts-Schicksal als Stürmer Nummer zwei hinter Miroslav Klose zunächst einmal abgefunden. "Ich will mich da nicht länger unter Druck setzen. Wenn meine Zeit in der Nationalelf erst 2012 beginnt, kann ich damit leben. Schließlich bin ich erst 25", sagte der Torjäger in einem Interview mit Sport Bild. Man solle ihn nicht "falsch verstehen: Ich tue viel für meinen Erfolg und kämpfe hart dafür. Aber ich fahre nicht mehr zur Nationalelf, um auf Biegen und Brechen alle von mir zu überzeugen".
Für ihn sei es "nicht immer nur schön, zur Nationalelf zu fahren", führte Gomez weiter aus: "Ich habe mich bei Bayern und in der Champions League auf hohem internationalen Niveau eingependelt. Dass zeigt, dass es auch in der Nationalelf möglich ist. Der Bundestrainer setzt derzeit aber auf Miro Klose."
An Aufgabe habe er wegen der unbefriedigenden Situation aber "überhaupt nicht" gedacht. "Dafür macht mir die Nationalelf zu viel Spaß. Ich will spielen. Aufgeben gibt es bei mir nicht. Ich weiß, dass ich noch viele wichtige Tore für Deutschland schießen werde", sagte der frühere Stuttgarter. Er wisse aber auch, "dass ich im Moment in der Warteschleife bin. Und eins wird dabei oft übersehen: Im vergangenen Jahr habe ich die drittmeisten Tore in der Nationalelf gemacht."
Klose bleibt bei Löw gesetzt
Während Gomez beim FC Bayern seit dieser Saison im Sturm die unangefochtene Nummer eins vor Klose ist, stellt sich die Reihenfolge in der DFB-Auswahl anders dar. "Klose bleibt gesetzt. Über Klose gibt es bei uns keine Diskussionen. Er hat bei uns ein hohes Standing - unabhängig davon, ob er beim FC Bayern spielt oder nicht. Man hat bei der WM gesehen, wie wichtig er für uns ist. Es gibt keinen Grund, an ihm zu zweifeln", betonte Bundestrainer Joachim Löw zuletzt erst wieder.
Beim Länderspiel am heutigen Mittwochabend in Dortmund gegen Italien fehlte Gomez wegen einer Innenbandzerrung im Knie. In bisher 41 Länderspielen gelangen ihm 14 Tore. Der 32 Jahre alte Klose erzielte in bisher 105 Länderspielen 58 Treffer (ohne die Italien-Partie). In der Liga hat Gomez in dieser Saison dagegen klare Vorteile: 16 Tore in 19 Spielen stehen einem mageren Treffer von Klose in neun Einsätzen gegenüber.
Die Zukunft von Klose beim FC Bayern ist noch offen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Sein großes Ziel ist die EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Danach dürfte die DFB-Karriere von Klose beendet sein - und die Zeit von Gomez kommen.