London.
Die Forderung von Fifa-Präsident Joseph Blatter, Homosexuelle sollten während der WM in Katar 2022 auf Sex verzichten, sorgt für Empörung. Homosexuellen-Verbände fordern nun Blatters Rücktritt.
Fifa-Präsident Joseph Blatter muss sich nach seinem Plädoyer für einen Sex-Verzicht von Homosexuellen während der WM 2022 in Katar heftige Kritik gefallen lassen. Zahlreiche Homosexuellen-Verbände fordern als Konsequenz der Äußerung eine Entschuldigung und sogar den Rücktritt des Weltverband-Chefs.
„Herr Blatter sollte seine Ausnahmen unverzüglich zurücknehmen und sich entschuldigen. Andernfalls sollte er zurücktreten“, sagte der Präsident des Zusammenschlusses der schwulen Fußball-Fans, Chris Basiurski: „Viele Schwule und Lesben leben in Ländern, in denen ihnen die Todestrafe oder das Gefängnis droht, wenn sie entdeckt werden. Diese Menschen benötigen unsere Hilfe, unseren Respekt und unsere Unterstützung.“
Auch ehemalige Sportler sind von der Aussage Blatters erschüttert. Der frühere Basketball-Profi John Amaechi, der sich nach seiner Karriere in der nordamerikanischen Profiliga NBA als schwul outete, bezeichnete Blatter als einen „ignoranten Neandertaler“.
Blatter hatte erklärt, dass Homosexuelle aus Respekt gegenüber dem WM-Gastgeber auf Sex verzichten sollten, solange sie sich in Katar aufhalten. Homosexualität ist in dem Emirat illegal. (sid)