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Bei der Weltmeisterschaft 2022 im Emirat Katar am Persischen Golf gibt es klimatisierte Fußball-Stadien, aber kein Bier für die Fans.

In Doha, dem Zentrum von Katar, geht zunächst niemand ans Telefon. Gerade hat das winzige Emirat in der Wüste am Persischen Golf den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 erhalten. Man denkt nach der Vergabe durch den Weltverband Fifa in Zürich: Party auf den Straßen von Doha, alle Telefone bimmeln und niemand hebt ab.

Falsch!

Katar feiert, hat aber auch den Islam als Staatsreligion, wegen der dreistündigen Zeitverschiebung ist es schon Abend, als die Entscheidung fällt. Feierabend, das Land bereitet sich auf den Freitag vor: Den Tag des Freitagsgebets. Schließlich hebt bei „Aspire“, einem der modernsten Sport-Trainingszentren der Welt doch jemand ab: „Keiner mehr zu sprechen“, sagt der Hausmeister. Das arabische Wochenende hat begonnen. „Der Betrieb bei uns geht erst Sonntag um neun Uhr weiter.“

Diese Ruhe ist die nächste Überraschung nach dem Paukenschlag, für den Fifa-Boss Joseph Blatter gesorgt hatte, als er den versiegelten Umschlag mit dem Namen „Qatar“ öffnete. Für Blatter war es die helle Freude. Er ist ein glücklicher Präsident.

Schließlich war es der Emir von Katar, der den Schweizer vor seiner gefährdeten Wiederwahl als Fifa-Präsident finanziell und mit allerlei nützlichen Kleinigkeiten, etwa seinem Langstreckenjet, unterstützte. Mohamed Bin Hammam, das Fifa-Exekutivmitglied aus Katar, reiste damals wochenlang mit Blatter durch die Welt. Die beiden sammelten vor allem in den armen Ländern Afrikas und Asiens Stimmen. Der Emir leistete so genannte Entwicklungshilfe. Katar investierte viel Geld. Nun zahlte Blatter den selbstlosen Einsatz mit hoher Dividende zurück.

Drei Milliarden US-Dollar will der Staat in die WM investieren. Zwölf Stadien werden entstehen. Die Stadien sollen nach der WM abgebaut werden und in Drittwelt-Ländern als Entwicklungshilfe wieder aufgebaut werden.

Der charmante Gedanke an der eigentlich verrückten Idee einer WM in Katar: Das Emirat braucht keine U-Bahn oder sonstiges. Man wird fast von einem Stadion zum nächsten gucken können. Ausnahmsweise mal wirklich eine WM der kurzen Wege.

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Der frühere Nationalspieler Uli Stielike arbeitet seit 2009 in Katar. Er trainiert den Erstligisten Al Arabi und ist fasziniert: „In diesem Land ist wirklich alles machbar und durchführbar“, sagt er. „Sport hat hier einen unglaublich hohen Stellenwert.“ Zu sehen an einer enormen Zahl internationaler Großveranstaltungen. Roger Federer hat schon vor Jahren das ATP-Tennisturnier von Doha gewonnen, es gab Läufe zur Motorrad-WM, im vergangenen März fand die Hallen-WM der Leichtathleten in Doha statt, und im Januar 2011 gibt es einen ersten Härtetest für Katar: Die Fußball-Asienmeisterschaft.

50 Grad im Sommer

Zwar sind bis dahin noch längst nicht alle Arenen fertig, aber in der Finanzierung der Bauvorhaben dürfte ausnahmsweise nicht das Problem des Überraschungs-Ausrichters liegen. Das Öl sprudelt für die nächsten Jahrzehnte noch ohne Ende. Vielmehr liegen die Schwierigkeiten in der Hitze und im Umgang mit den Fans aus aller Welt. Bis zu 50 Grad wird es im Sommer am Persischen Golf heiß. Die Chefs der Bewerbung haben bereits versprochen, in den Stadien für Kühlung zu sorgen. Es wären die ersten Fußball-Stadien der Welt mit kompletter Klimaanlage.

„Sie haben falsche Vorstellungen“, sagte der Scheich Mohammed bin Hamad Al-Thani, der Bewerbungschef Katars. „Es haben schon mehrere Turniere unter ähnlichen klimatischen Verhältnissen stattgefunden.“ Den Fifa-Vorständlern dankte der Spross des Emirs „für ihre mutige Vision“ und sagte: „Wir versprechen ihnen, dass wir sie nicht enttäuschen werden.“

Katar feiert WM

Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar.
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar. © AFP
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar.
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar. © AFP
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar.
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar. © AFP
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar.
Umstrittene Entscheidung: Die Fußball-WM 2022 geht nach Katar. © AFP
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung.
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung. © AFP
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung.
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung. © REUTERS
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung.
Fifa-Präsident Sepp Blatter verkündete in Zürich die Entscheidung. © AFP
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen.
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen. © AFP
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen.
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen. © AFP
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen.
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen. © AFP
Alle Mühe umsonst. Mitbewerber Südkorea wird auf die WM verzichten müssen.
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Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus.
Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus. © AFP
Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus.
Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus. © AFP
Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus.
Knapp daneben: Auch Australien geht leer aus. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © REUTERS
"And the winnner is...": 2018 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland statt. © AFP
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Was allerdings fest steht: Die Fußball-Fans, die von überall her anreisen, werden sich auf ein völliges neues Verhalten einstellen müssen. Denn Alkohol wird es in den WM-Stadien und rundherum nicht geben. Bier trinken in der Öffentlichkeit ist im Emirat strengstens verboten. An allen Tagen, nicht nur freitags.