Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg hat zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte die deutsche Fußball-Meisterschaft gewonnen. Der Bundesliga-Tabellenführer ließ am 34. und letzten Spieltag nichts mehr anbrennen und fuhr im Nordderby gegen Werder Bremen einen 5:1 (3:1)-Sieg ein.

Der VfL Wolfsburg ist Deutscher Meister. 5:1 (3:1) schlugen die "Wölfe" Werder Bremen und krönten mit diesem Sieg eine äußerst erfolgreiche Saison.

Nach dem Schlusspfiff präsentierte Mannschaftskapitän Josue den 30.000 Zuschauern in der seit Monaten ausverkauften VfL-Arena glückstrahlend die Meisterschale, anschließend machte sich die Mannschaft des scheidenden Trainers Felix Magath in einem Autokorso auf dem Weg ins Wolfsburger Rathaus, um dort mit den Fans weiter zu feiern.

Auf dem Spielfeld hatten die Platzherren schon in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse gesorgt. Bereits in der sechsten Minute gelang Zvjezdan Misimovic nach einem Ballverlust von Petri Pasanen die schnelle Wolfsburger Führung. Grafite in der 15. Minute mit seinem 27. Saisontor sowie ein Eigentor des Österreichers Sebastian Prödl in der 26. Minute erhöhten den Vorsprung der Niedersachsen.

In seinem letzten Bundesliga-Spiel für die Bremer gelang dem Brasilianer Diego in der 31. Minute nur eine Ergebnisverbesserung, ehe Grafite in der 56. Minute per Kopfball den alten Abstand wieder herstellte und alles klar machte. Dzeko (74.) erzielte das 5:1. Damit ist das Duo Grafite/Dzeko mit insgesamt 54 Toren das erfolgreichste Stürmerpaar der Bundesliga-Geschichte.

Drei Tage nach dem verlorenen Endspiel im UEFA-Cup in Istanbul gegen Schachtjor Donezk (1:2 nach Verlängerung) waren die Hanseaten für den neuen Titelträger ein dankbarer Gegner. Die Gäste wirkten müde und hatten besonders vor dem Seitenwechsel große Probleme, dem variablen Tempospiel der Niedersachsen Paroli zu bieten.

Wie schon in Istanbul machte sich beim Team von Coach Thomas Schaaf das Fehlen des verletzten Nationalverteidigers Per Mertesacker (Bänderrriss) unangenehm bemerkbar. Dagegen präsentierten sich die in Bestbesetzung angetretenen Platzherren spielerisch und taktisch wie aus einem Guss, auch wenn sie in der zweiten Halbzeit verständlicherweise das letzte Risiko scheuten.

Immer wieder rollte die La-Ola-Welle durch die Arena, und die Anhänger der Wolfsburger feierten schon lange vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne den großen Triumph.

Die erste deutsche Fußball-Meisterschaft für einen niedersächsischen Klub seit 42 Jahren hatte auch Prominenz nach Wolfsburg gelockt. Auf der Ehrentribüne verfolgten unter anderem Ministerpräsident Christian Wulff und Bundestrainer Joachim Löw die mit Spannung erwartete Begegnung.

Nachdem der VfL zu Beginn der zweiten Halbzeit des Spiels ein bisschen schleifen ließ, sprang Magath erregt von der Trainerbank auf, delegierte seine Mannen nach vorne und nahm erst wieder Platz, als Grafite der vierte Treffer gelungen war.

Für die Bremer war die Niederlage in Wolfsburg eine misslungene Generalprobe für das Endspiel um den DFB-Pokal am Pfingstsamstag im Berliner Olympiastadion gegen Bayer Leverkusen. Der zweifache Torschütze Grafite sowie Misimovic waren die stärksten Akteure bei den Wolfsburgern, die noch im Pokal gegen denselben Gegner vor eigenem Publikum eine 2:5-Schlappe hatten hinnehmen müssen. Beim Bundesliga-Zehnten verdienten sich Diego bei seiner Abschiedspartie und Wiese eine gute Note.