Duisburg/Frankfurt. Als TV-Experte attackiert Uli Hoeneß den DFB und einzelne Funktionäre scharf. Nun reagiert der Verband.

Die Aussagen waren auch am Tag noch Gesprächsthema. Uli Hoeneß hatte beim 3:0 (2:0)-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im ersten WM-Qualifikationsspiel in Duisburg seine Premiere als TV-Experte beim übertragenden Sender RTL gegeben. Und nachdem er die Spieler und Bundestrainer Joachim Löw überwiegend gelobt hatte, geriet der frühere starke Mann beim FC Bayern mächtig in Fahrt, als es um den Deutschen Fußball-Bund und dessen Erscheinungsbild ging.

Hoeneß verspottet die DFB-Führung

Generalsekretär Friedrich Curtius sei „völlig überfordert.“ Vize-Präsident Rainer Koch glaube, „dass er eigentlich der geeignete Präsident wäre“. Den Schatzmeister Stephan Osnabrügge nannte Hoeneß nicht einmal beim Namen, sondern spottet über den „Arbeitsrechtler“ und dass beim DFB die Steuerfahndung so oft ein- und ausgehe „wie der Briefträger“.

Es war eine sechsminütige Standpauke, gespickt mit einigen Wirkungstreffern. Die Abschiedsankündigung von Bundestrainer Joachim Löw müsse auch dazu führen, dass der DFB „seine derzeitige Führungsstruktur überdenken muss“, sagte Hoeneß. „Es kann nicht sein, dass das, was sich da im Moment abspielt, so weitergeht. Das ist ein Trauerspiel.“

Breitseiten gegen die DFB-Funktionäre vom Ex-Boss des FC Bayern

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Nur den DFB-Präsidenten Fritz Keller sparte Hoeneß aus, er schlug sich sogar explizit auf dessen Seite im Machtkampf mit Curtius, Koch und Osnabrügge. Auch von dem Plan, dass Koch den DFB in der Uefa-Exekutive vertreten soll und der frühere Schalker Finanzvorstand Peter Peters für den Fifa-Council kandidiert, hält Hoeneß wenig. Peters habe auf Schalke ja „nicht gerade gute Arbeit geleistet“. Hoeneß: „Mein Vorschlag wäre, dass Karl-Heinz Rummenigge beide Ämter irgendwann übernehmen sollte.“

DFB reagiert schmallippig auf Hoeneß' Attacken

Beim DFB reagierte man am Freitag schmallippig auf den Rundumschlag: „Der DFB weist die subjektiv motivierten pauschalen persönlichen Angriffe zurück und kommentiert diese auch nicht weiter“, erklärte der Verband auf Anfrage dieser Redaktion.