Duisburg. Ein positiver Corona-Fall bei der deutschen Nationalmannschaft. Aber es wurde gespielt - und das DFB-Team hat sportlich überzeugt. Ein Kommentar

Der Start der diesmal schwarzgewandeten deutschen Nationalmannschaft war befreiend. Und so beeindruckend, dass man sich nach sieben Minuten beim Stand von 2:0 kurz fragte: Die Weißen – sind das die Schalker? Im anfänglichen Angriffswirbel verlor die überforderte isländische Altherrenmannschaft komplett die Orientierung.

Auch wenn danach kein Torfestival folgte, so lässt sich doch festhalten: Die Einstellung stimmte. Die Nationalspieler zeigten vieles von dem, was Joachim Löw gefordert hatte: Laufstärke, Intensität, Organisation, Kompaktheit, Mut. Es ging ja auch um einiges. Um drei Punkte auf dem Weg zur WM in Katar, um eine wichtige erste Standortbestimmung im EM-Jahr, um die Korrektur des katastrophalen letzten Eindrucks vom 0:6 in Spanien – und um den Bundestrainer. Man stelle sich vor, was losgewesen wäre, wenn Island das erste Länderspiel nach Löws Abschieds-Ankündigung überraschend gewonnen hätte.

DFB-Team: Corona-Schreck schon am Vormittag

Machen wir uns nichts vor: Die Abwehr, seit langem als Schwachstelle ausgemacht, wurde am Donnerstagabend nicht gefordert. Vor allem das Mittelfeld aber ist prächtig besetzt. Toni Kroos ist ja auch noch da, Thomas Müller könnte hinzukommen. Für einen wie Jonas Hofmann dürfte die EM-Chance sehr gering sein – und nun hat er auch noch das Pech, dass ihn Corona aus der Bahn warf.

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Das war ein Schreck am Donnerstagvormittag, als beim DFB-Team die Ergebnisse der Corona-Tests vom Vorabend vorlagen und sich der des Gladbachers als positiv erwiesen hatte. Hofmann wurde isoliert, für den Leipziger Marcel Halstenberg wurde als Kontaktperson 1 Quarantäne angeordnet. Weitere Schnelltests für das Aufgebot inklusive Trainer- und Betreuerstab fielen negativ aus, die Gesundheitsbehörde gab Grünes Licht für das Spiel am Abend.

Der Fußball rollt immer weiter, und er riskiert viel. Am Wochenende zieht der deutsche Tross zum nächsten Spiel nach Rumänien weiter. Viele neue Tests werden folgen. Und die Sorgen reisen mit.