Duisburg. Der Nationalmannschaft fehlten zwei Linksverteidiger, dennoch spielte Philipp Max nicht. So erklärt Löw, warum er auf einen BVB-Profi setzte.

Es war unruhig zugegangen am Vormittag im Quartier der deutschen Nationalmannschaft. Das konnte Bundestrainer Joachim Löw freimütig erzählen, nachdem der Auftakt in die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar mit einem 3:0 (2:0)-Sieg gegen Island überaus erfolgreich geraten war. Jonas Hofmann war positiv auf Corona getestet worden, Marcel Halstenberg musste als Kontakt der Kategorie 1 ebenfalls in Quarantäne.

„Da war es logsicherweise erstmal hektisch, das hat den ganzen Tagesplan und meine Vorstelllungen durcheinandergebracht“, verriet Löw. Gruppensitzungen, Einzelgespräche, Anschwitzen – alles musste erst einmal abgesagt oder verschoben werden.

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Löw musste wegen Corona-Fall Aufstellung ändern

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Und auch seine Startaufstellung musste Löw ändern, Halstenberg war als Linksverteidiger fest eingeplant. Da auch Robin Gosens angeschlagen fehlte, blieb als gelernter Linksverteidiger nur Philipp Max. Den lobte Löw zwar pflichtschuldig: „Er macht mittlerweile auch einen sehr guten Eindruck, seit er bei uns ist“, sagte der Bundestrainer. Allerdings erinnerte er sich wohl auch noch gut daran, dass Max beim 0:6 gegen Spanien besonders überfordert gewirkt hatte – das allerdings verschwieg Löw höflicherweise und beschrieb stattdessen die Vorzüge des vielseitigen Emre Can, für den er sich entschieden hatte.

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„Heute war mir die Erfahrung und Körperlichkeit und die gewisse Lautstärke, die Emre mitbringt, wichtiger“, erklärte Löw. „Das hat er gut gemacht.“ Zuletzt nämlich waren dem Bundestrainer seine Spiele oft zu leise gewesen, er vermisste das gegenseitige Anfeuern und Coachen, die Anweisungen an die Mitspieler. All das gehört bei Can zum Standardrepertoire, er ist es gewohnt, den lautstarken Anführer zu geben.

Emre Can lässt wenig anbrennen

Und auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position schlug sich der Profi von Borussia Dortmund ordentlich. Nach hinten ließ er wenig anbrennen – allerdings fehlte die Wirkung nach vorne. Das immerhin hatte er mit seinem Konterpart auf der rechten Seite gemeinsam: Die deutsche Mannschaft spielte zwar vor allem in der ersten Halbzeit schwungvoll und dynamisch nach vorne, vieles ging dabei aber durchs Zentrum. Die Außenverteidiger waren am gegnerischen Strafraum nur selten eingebunden. Dennoch spricht vieles dafür, dass es Löw auch am Sonntag in Rumänien mit Can versucht, falls Gosens nicht rechtzeitig fit wird.