Essen. Wieder beginnt für den Fußball die Zeit der Geisterspiele. Für die Klubs stellt sich die Überlebensfrage: Kehren die Fans zurück? Ein Kommentar.
In sechs Wochen wird Mats Hummels 32. Der Abwehrchef von Borussia Dortmund ist dann genau doppelt so alt wie Sturmtalent Youssoufa Moukoko. Gut möglich, dass Leitwolf und Jungspund schon bald regelmäßig gemeinsam auf dem Platz stehen. Es wird vielleicht eine dieser schönen Geschichten im Fußball, die man jetzt braucht. Mal wieder schmunzeln in diesem Corona-Trott.
Der eine, Hummels, hat nach seinen beiden Toren beim Sieg in Bielefeld nun so viele Treffer erzielt wie die gesamte Schalker Mannschaft zusammen: drei. Der andere, Moukoko, hat es in der Dortmunder U 19 in vier Spielen auf 13 Tore gebracht. Das reicht, um Dortmunds Kabinen-Hierachie aufs Korn zu nehmen: „Mats Moukoko Hummels“ gratulierte der 15-Jährige dem BVB-Routinier via Instagram. Rotzfrech. Aber cool.
Die Liga spielt in sterilen Stadien weiter, um zu überleben
Wie sich da Jung und Alt in Dortmund neckt, mag aber daran erinnern, wie wichtig ein klein wenig Sonnenschein in diesen Tagen ist. Frag nach bei Schalke 04, dessen Remis gegen Stuttgart viel zu wenig war, um all das Negative zu vergessen. Frag nach bei Schlusslicht Mainz 05, das nach sechs Spielen immer noch keinen Punkt hat. Was wird das wohl für ein Spiel, wenn die beiden Mannschaften am kommenden Samstag so früh in der Saison um den Klassenerhalt spielen müssen?
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Für die Bundesliga bricht nun mit dem heutigen Montag wieder die Zeit der Geisterspiele an. Ausgerechnet jetzt. Nächstes Wochenende steigt in Dortmund das Spiel der Spiele gegen Bayern. Eine Superpartie. Der BVB hat die Chance, die Spannung im Titelkampf zu erhalten. Das wäre dann dieser Sonnenstrahl im grauen Alltag einer Liga, die in sterilen Stadien spielen muss, um zu überleben.
Der Fußball rutscht in der Prioritätenliste nach unten
Viele Menschen aber haben in diesen Tagen andere Sorgen. Angst um den Job, um die Gesundheit, um die Familie. Der Fußball kann in dunklen Zeiten Halt geben. Doch momentan rutscht er in der Prioritätenliste weiter nach unten, das zeigen Umfragen und TV-Quoten. Wie lange wird es dauern, bis die Fans ihre emotionale Distanz zum Fußball ablegen? Kommen die Zuschauer zurück, wenn die Pandemie vorbei ist? Für die Vereine wird das zur Überlebensfrage.