Essen. Wann und gegen wen Schalke im DFB-Pokal spielen wird, ist noch offen. Die Verantwortlichen in Bayern geben keine gute Figur ab. Ein Kommentar.
Wer gerne ins Theater geht, sollte in diesen Tagen auf den Fußball schauen. Die Beantwortung der Frage, wann und gegen wen Schalke 04 sein Erstrundenspiel im DFB-Pokal bestreiten wird, blättert jedenfalls das gesamte Spektrum großer Bühnenkunst auf. Komödie oder Drama, Schmierentheater oder Schurkenstück?
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Bis ein Urteil gesprochen wird, wird es noch eine Weile dauern. Und das ist wörtlich zu nehmen. Offenbar wollen die Beteiligten den Streit durch die Distanzen der Ordentlichen Gerichtsbarkeit jagen. Dabei drängt die Zeit, auch wenn die nächste Runde erst vor Weihnachten gespielt wird. Am 18. Oktober soll die ausgelost werden. Das geht nur, wenn das Spiel zwischen Schalke gegen wen auch immer gespielt worden ist.
Die Hoffnung auf einen geordneten Pokalwettbewerb hängt ohnehin weniger an der Justiz, als vielmehr an dem Bayerischen Fußballverband, dem es gelingen muss, einen zuvor gefundenen Kompromiss mit den beteiligten Vereinen, Schweinfurt 05 und Türkgücü München, doch noch Realität werden zu lassen.
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Türkgücü und Schweinfurt zeigen aufeinander
Wer genau den Deal torpedierte, steht im Zentrum des Streits: Türkgücü, dem der Verband den Aufstieg zugesprochen hatte und der jetzt klagt? Oder doch der 1. FC Schweinfurt 05, dem die Funktionäre den Platz im DFB-Pokal versprachen und der Türkgücüs Recht auf die 3. Liga beim Verband hinterfragte? Derzeit zeigen die Klubs aufeinander, und der Verband gibt sich ratlos.
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Klar ist derzeit nur, dass alle Beteiligten im Freistaat keine gute Figur abgeben. Die Klubs, weil ihnen – den Eindruck vermitteln sie – ihr Ego einer Lösung im Weg steht und der Verband, weil er sich auf einen Kuhhandel auf Wirtshausniveau einließ.