München. Anders als gegen England zeigte die Nationalmannschaft wieder Spielkontrolle und ansehnliche Kombinationen. Eine Baustelle bleibt die Abwehr.

Natürlich, Testspiele sollte man niemals überbewerten. Nach dem Sieg gegen Italien ist übertriebener Optimismus genauso wenig angebracht wie es das Wehklagen nach der Niederlage gegen England war. Aber: Ein 4:0 gegen Italien gibt es nicht alle Tage, wie es überhaupt Erfolge gegen die Südeuropäer höchst selten gibt: Der letzte liegt 21 Jahre zurück. Und ganz nüchtern lässt sich sagen: Das zweite Länderspiel dieses Jahres war ein deutlicher Fortschritt – nicht nur wegen des klaren Ergebnisses. Die deutsche Nationalmannschaft zeigte einige sehr ansehnliche Kombinationen, vor allem aber lieferte sie einen ungemein kontrollierten Auftritt.

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Doch auch der deutliche Erfolg konnte nicht verbergen, dass es auf dem Weg nach Frankreich noch einige Baustellen gibt: Nach wie vor fehlen überzeugende Außenverteidiger, im Abwehrzentrum verkörpert ohne den verletzten Jerome Boateng nur Mats Hummels gehobene Klasse.

Im Trainingslager wartet durchaus noch Arbeit auf den Weltmeister. Bislang allerdings ist es Bundestrainer Joachim Löw stets gelungen, seine Mannschaft punktgenau auf ein Großereignis vorzubereiten. Und der Abend von München ist ein starker Mutmacher, dass das auch dieses Mal gelingen wird.