Essen. . Zehn Wochen vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaften spielen zwei deutsche Gruppengegner stark auf. Nur bei der Ukraine hakt es noch. Der Formcheck.

Die Gruppengegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft 2016 haben allesamt Siege in den Testspielen eingefahren. Die Form der drei Mannschaften ist aber ziemlich unterschiedlich.

Die Ukrainer müssen sich am deutlichsten steigern, wenn sie bei der EM bestehen wollen. Sie spielten zuletzt Minimalisten-Fußball, für den vor Jahren noch Deutschland berühmt war und gewannen zwei Spiele in Folge mit 1:0.

Die heimische Presse reagierte trotz der beiden Siege mit Kritik auf die Leistung und nannte die Vorstellung gegen Wales, das ohne seinen Superstar Gareth Bale (Real Madrid) angetreten war, „vorsichtig und langweilig.“

Ganz anders sieht die Situation bei den Polen und den Nordiren aus, die der EM nach guten Leistungen mit Optimismus entgegenblicken dürfen.

Die Gruppengegner im Check:

Ukraine

Ergebnisse zuletzt: 1:0 gegen Zypern, 1:0 gegen Wales.
Formcheck: Die erstmals sportlich für eine EM qualifizierten Ukrainersind echte Minimalisten. Zwar fuhren sie zwei Siege ein, überzeugend waren die Leistungen aber nicht. Immerhin stand die Abwehr. Trainer Michail Fomenko war zwiegespalten und zeigte sich „mit einigem zufrieden, mit anderem nicht.“
Prognose: Steigern sich die Ukrainer bis zum Sommer nicht deutlich, dann wird nach der Vorrunde Schluss sein.

Polen

Ergebnisse zuletzt: 1:0 gegen Serbien, 5:0 gegen Finnland.
Formcheck: Die Polen offenbaren eine ausgezeichnete Frühform. In der Offensive hat Trainer Adam Nawalka ein Luxusproblem. Bayern-Star Robert Lewandowski kam erst nach 63 Minuten ins Spiel, doch auch ohne ihn war Polen torgefährlich. Kamil Grosicki und Pawel Wszolek trafen doppelt, Filip Starzynski steuerte einen Treffer bei.

Prognose: Polen ist der stärkste Gruppengegner der Deutschen und hat die besten Chancen, das Viertelfinale zu erreichen.

Nordirland

Ergebnisse zuletzt: 1:1 gegen Wales, 1:0 gegen Slowenien.
Formcheck: Der Sieg gegen Slowenien war für Nordirland das zehnte Länderspiel in Folge ohne Niederlage. Das ist Verbandsrekord. Kein Wunder, dass die Nordiren auf einer Euphoriewelle surfen. Mittelfeldspieler Oliver Norwood sagte: „Vor vier oder fünf Jahren gab es dunkle Tage für uns, aber jetzt sind wir obenauf.“
Prognose: Nordirland ist in der EM-Gruppe C keinesfalls chancenlos. Die Mannschaft ist für eine Überraschung gut.