Leipzig. . Dass sich Red Bull als Standort für seinen Verein Leipzig ausgesucht hat, lag auch an der kaum genutzten aber modernen Arena. Doch längst plant RB Leipzig ein größeres Stadion, obwohl es bislang noch nie ausverkauft war.
Schon bei seiner Vorstellung bei RasenBallsport Leipzig träumte Sportdirektor Ralf Rangnick: "In ein paar Jahren werden wir sagen, das Stadion ist nicht groß genug." Damals spielte RB Leipzig noch in der Regionalliga vor ein paar Tausend Zuschauern, doch nach zwei Aufstiegen in zwei Jahren und der entfachten Euphorie zumindest in und um Leipzig nähern sich die Zahlen Rangnicks Visionen an.
Im Vorjahr hatte die Mannschaft von Trainer Alexander Zorniger im Schnitt 16 743 Zuschauer - mit Abstand die meisten der 3. Fußball-Liga. Eine Etage höher sind es bislang sogar fast 25 000, auch wenn die auswärtigen Fan-Szenen die Spiele in Leipzig meist boykottieren. Rekord sind die 42 713 Besucher beim Aufstieg von RB Leipzig gegen den 1. FC Saarbrücken (5:1) im Mai dieses Jahres. Ausverkauft war das Stadion bei Ligaspielen indes noch nie.
Im Hintergrund plant der Verein schon länger für die Bundesliga. Und dazu gehört auch mindestens ein Ausbau der bislang für 44 345 Zuschauer konzipierten etwa 90 Millionen Euro teuren Arena, die für die Fußball-WM 2006 ins altehrwürdige Zentralstadion hinein neu gebaut wurde.
Als Druckmittel benutzt der Verein ein Gelände in Autobahnnähe im Norden Leipzigs, nahe des Flughafens Leipzig-Halle. Dort würde und könnte man sich ein Stadion ganz nach den eigenen Vorstellungen kreieren. Doch die Stadt und vor allem Besitzer Michael Kölmel haben gesteigertes Interesse daran, ihr mittlerweile profitables Stadion weiter an RB Leipzig zu vermieten. Denn ohne den zugstarken Verein wäre die Arena mangels Profifußballs in Leipzig zum finanziellen Desaster geworden.
Insofern scheint sich eine Einigung abzuzeichnen, bei der die Arena, deren Namensrechte sich Sponsor Red Bull bis 2040 gesichert hat, bei einem Bundesliga-Aufstieg sukzessive ausgebaut wird. Es soll mindestens 55 000 Zuschauern Platz bieten - und wäre dann eines der zehn größten Fußballstadien Deutschlands. Der Verein will sich zu den schon länger kursierenden Gerüchten nicht äußern, dementierte auf dpa-Nachfrage sogar, dass die Variante schon beschlossen sei: "Es hat sich in den letzten Monaten nichts getan. Wenn wir etwas verkünden, wird es sicher eine schöne Präsentation geben", sagte Pressesprecher Sharif Shoukry.
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Sicher ist, dass der Verein langfristig ein größeres Stadion bespielen möchte. So wie es Rangnick von Anfang an träumte. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" sollen dafür die Lücken in den Ecken des weiten Runds geschlossen werden und die Tribünen dichter ans Spielfeld heran reichen. Dort stören bislang Meter hohe Betonmauern die Akustik und Auslastung. Die Pläne sollen bei laufendem Spielbetrieb umgesetzt werden.
Auch eine neue Anzeigetafel und neue Sitze anstelle der bisherigen Schwimmbadoptik sind geplant und sollten eigentlich schon beim Zweitliga-Aufstieg kommen. Doch bislang wurde spekuliert, dass RB Leipzig nicht mehr investieren möchte als nötig, solange nicht abschließend geklärt ist, wer die Kosten trägt und wie die Besitzverhältnisse aussehen. (dpa)