Bochum. . Das Spiel in Paderborn ist unglücklicherweise nur eines von vielen dieser Art in der Geschichte des VfL Bochum. Traurige Höhepunkte: Die Ostkurvensperrungen aus den Jahren 2008 und 2010. Manche “Anhänger“ des VfL haben wohl nicht dazu gelernt.

Am vergangenen Freitag war es wieder so weit: Bengalische Feuer beim und Randale nach dem Auswärtsspiel des VfL Bochum in Paderborn. Der VfL und Pyrotechnik - das ist mittlerweile eine lange, sich wiederholende Geschichte, die offenbar kein Ende findet. "Pyrotechnik bei Auswärtsspielen ist bei uns ja nichts Neues mehr, aber die Heftigkeit hat mich nachdenklich gemacht", sagte der VfL-Fanbeauftragte Dirk Michalowski dazu. In den vergangenen Jahren gab es einige Vorfälle, die vom DFB in diesem Zusammenhang sanktioniert werden mussten. Die wichtigsten Ereignisse haben wir zusammengestellt.

Zwei Sperrungen der Bochumer Ostkurve

2008: Als Antwort auf die Anwendung von Pyrotechnik unter sogenannten "Fans" musste der VfL im letzten Heimspiel der Saison 2007/2008 die Sperrung des Stehplatzbereiches hinnehmen. Das Saisonfinale im heimischen Stadion gegen Hansa Rostock fand daher ohne Fans in der Ostkurve statt. Zuvor war es bei einem Auswärtsspiel in Bielefeld zu Auseinandersetzung zwischen Ordnungskräften und Bochumer Anhängern gekommen, weil diese bengalische Feuer gezündet hatten. Ein Ordner wurde dabei schwer verletzt. Zusätzlich gab es eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro, die an den verletzten Ordner gespendet wurde.

2010: Im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg wurden acht Zuschauer aus dem Gäste-Fanblock verletzt, nachdem Leuchtkörper gezündet worden waren. Wegen eines nicht ausreichenden Ordnungsdienstes, gab es eine 10.000 Euro-Strafe vom DFB.

2010: Einige Bochumer Anhänger hatten nicht dazu gelernt: Im gleichen Jahr musste die Bochumer Ostkurve ein weiteres Mal gesperrt werden, dieses Mal beim heimischen Auftaktspiel der Saison 2010/2011 gegen 1860 München. Diese Strafe bezog sich auf Vorkommnisse der vorangegangenen Saison, als es beim Heimspiel gegen Hannover 96 zu weiteren Vorfällen mit bengalischem Feuer im Bochumer Fanblock gekommen war und Fans nach Spielende den Platz gestürmt hatten.

Pyrotechnik auch im wichtigen Relegationsspiel gegen Mönchengladbach

2011: In der Spielzeit 2010/2011 musste der VfL eine Strafe von 5.000 Euro aufbringen: Im Spiel gegen Hertha BSC Berlin waren Feuerzeuge auf das Spielfeld geflogen, beim Auswärtsspiel in Osnabrück wieder bengalische Feuer gezündet worden. Auch die Relegation blieb in diesem Jahr von Pyrotechnik nicht verschont: Einige Monate später kam es im Heim-Rückspiel gegen Borussia Mönchengladbach zu weiteren Vorfällen mit bengalischem Feuer, dieses Mal aber auch im Gästefanblock. Der DFB verordnete 3.000 Euro Strafe.

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2012: In der jüngsten Vergangenheit häuften sich diese Vorkommnisse wieder bei Spielen des VfL Bochum, so am 24. Spieltag der laufenden Saison gegen Dynamo Dresden (0:2). Im Anschluss daran konnte eine junge Frau als eine Bengalo-Zünderin identifiziert werden. Nur eine Woche später beim Auswärtsspiel in Paderborn dann der nächste Vorfall: Kurz vor Wiederanpfiff der zweiten Halbzeit wurden Fackeln gezündet, auf dem Rückweg nach Bochum nahmen sich VfL-Anhänger drei Wagons eines Entlastungszuges vor.

Ausschreitungen kosteten den VfL 400.000 Euro

"Entscheidend ist, dass der Verein die Strafe zahlen muss", so Dirk Michalowski. Das stimmt: Vorfälle wie diese kosteten den VfL Bochum in der Vergangenheit eine Menge Geld: "Durch Strafen und Blocksperrungen hatten wir in den vergangenen Jahren einen Verlust von 400.000 Euro zu verzeichnen", so VfL-Finanzchef Ansgar Schwenken.

Eine Maßnahme steht nach dem Spiel in Paderborn bereits fest: "Bis zum Ende der Saison werden wir keine Fan-Utensilien bei Auswärtsspielen mehr anmelden", sagte Michalowski. Der DFB nahm zu möglichen Sanktionen gegen den VfL Bochum nach den jüngsten Vorfällen noch keine Stellung.