Essen. . Offenbar haben die Kölner Hooligans, die am Sonntag einen Reisebus mit Fans von Borussia Mönchengladbach überfallen habe, gezielt nach Opfern gesucht. Mittlerweile wurde auch bekannt, dass der Vorsitzende der Kölner Ultras „Wilde Horde“ eines der Fahrzeuge gelenkt haben soll.

Nach dem Ausbremsmanöver und dem Angriff Kölner Hooligans auf einen Bus mit Fans von Borussia Mönchengladbach gibt es neue Details über den Ablauf des Abends. Bereits vor der Attacke gab es nach Aussage der Polizei auf der A3 einen vergleichbaren, jedoch harmloseren, Zwischenfall: Dabei überholten zwischen 20 und 21.30 Uhr die Fahrzeuge der Kölner Gewalttäter - zwei Kleinbusse Mercedes-Benz Vito und mehrere Pkw -, einen anderen Reisebus mit Mönchengladbacher Fans in der Höhe Montabaur mehrfach auffällig. Sie wiederholten die Aktion so lange, bis der Busfahrer die Autobahn verlassen hatte.

Im Anschluss stießen die Täter dann auf der A3 auf einen weiteren mit Gladbach-Fans besetzten Bus. Diesen bremsten die Kölner Hooligans aus und zwangen den Busfahrer auf den Parkplatz der Raststätte Siegburg-Ost abzubiegen. Dort griffen die Gewalttäter den Bus mit Steinen, Stahlrohren und Ketten an.

Des Weiteren wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Kölner Ultragruppierung „Wilde Horde“, Christian H., selbst eines der Fahrzeuge gesteuert haben soll, das an dem Ausbremsmanöver des Busses und der anschließenden Attacke beteiligt gewesen ist.

Verwaltungsratsvorsitzender fordert Ausschluss der Hooligans aus dem 1. FC Köln

Die „Wilde Horde“ hat etwa 400 Mitglieder und ist zuletzt mehrfach unangenehm aufgefallen. Im Februar 2011 schlugen und traten etwa 20 Angehörige der Ultras einen Polizisten und einen weiteren Mann. Daraufhin verlor die „Horde“ ihre Sonderrechte im Kölner Stadion, die sie mittlerweile jedoch wieder zurückerhalten hatte. Im Gespräch mit dem „Express“ forderte der Verwaltungsratsvorsitzende des 1. FC Köln, Dr. Werner Wolf, den Ausschluss der Hooligans aus dem Verein: „Keiner der Täter sollte in Kölner Fan-Clubs weiter geduldet sein. Wir erwarten eine Entschuldigung und den Ausschluss beteiligter Personen aus den Fan-Gruppen.“ Verfahren zur Verhängung mehrjähriger bundesweiter Stadionverbote gegen die Täter hat der Club bereits angestoßen.

Die Polizei Köln ermittelt mittlerweile gegen zwölf Täter und sucht Zeugen, die weitere Hinweise auf das Tatgeschehen auf der Autobahn und auf dem Rastplatz Siegburg geben können. Sachdienliche Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 53, Ermittlungsgruppe „Abseits“, unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail unter info@polizei-koeln.de entgegen.