Bochum. „Derartige Strafen halte ich in unserem Fall nicht für angebracht. In Frankfurt und Rostock ist deutlich mehr passiert. Außerdem fange ich jetzt nicht an über mögliche Strafen zu spekulieren.“ Ansgar Schwenken, Finanzvorstand des VfL Bochum, möchte nicht an ein baldiges „Geisterspiel“ in Bochum denken.

„Derartige Strafen halte ich in unserem Fall nicht für angebracht. In Frankfurt und Rostock ist deutlich mehr passiert. Außerdem fange ich jetzt nicht an über mögliche Strafen zu spekulieren.“ Ansgar Schwenken, Finanzvorstand des VfL Bochum, möchte nicht an ein baldiges „Geisterspiel“ in Bochum denken. Auch wenn einiges aufgelaufen ist in letzter Zeit. In Fürth, gegen Dresden, in Paderborn - immer wurde gezündelt auf den Rängen. Und der DFB fährt offensichtlich inzwischen einen härteren Kurs als früher.

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So muss Eintracht Frankfurt demnächst in Berlin, an der „Alten Försterei“, auf die eigenen Fans verzichten, weil man während der Partie in Düsseldorf wiederholt mit dem Feuer und damit mit der Gesundheit der übrigen Stadionbesucher gespielt hat. Längst rächt sich, dass sich der Verband vor gar nicht langer Zeit „fälschlicherweise“, so Schwenken mit Nachdruck, gesprächsbereit gezeigt hat in Sachen Pyrotechnik und damit falsche Hoffnungen weckte. Nun hat der DFB ein Problem, nimmt aber in erster Linie die betroffenen Klubs für die Folgen in Haftung.

Schwenken sieht „gesamtgesellschaftliches Problem“

„Es muss eine klare Strafverfolgung kommen“, fordert dagegen Schwenken und beklagt, dass „die Judikative“ diese Vorfälle „viel zu lasch verfolgt“. Es gebe Videoüberwachung innerhalb und außerhalb der Stadien, sogar Plätze für die Staatsanwaltschaft seien bereitgestellt worden. Die arbeite dann „monatelang“ an den Fällen, um sie dann doch „irgendwann einzustellen“. Der Fußball, so Bochums Sportvorstand, „ist in seiner Gesamtheit betroffen, das muss auch so behandelt werden“. Und: „Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.“

Der VfL will jedenfalls alles in seiner Macht stehende tun, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die junge Frau, die im Heimspiel gegen Dresden auffällig geworden war, wird „sportgerichtlich und zivilgerichtlich verfolgt“, in Sachen Paderborn glaubt man ebenfalls, die Zündler noch ausfindig machen zu können. Der Kreis der Verdächtigen sei bekannt, man gehe nun sehr gezielt vor. Die in Frage kommende Szene sei zudem in Aufruhr, es herrsche, so Schwenken, inzwischen die Meinung vor, dass man wohl „zu weit gegangen“ sei. Gleichwohl denkt man beim VfL konkret darüber nach, Vergünstigungen für gewisse Fan-Gruppen wie die Ultras „auf den Prüfstand zu stellen“: „Wir wollen natürlich nur die Täter, aber diese Leute kommen nun einmal aus der Ultra-Gruppe.“

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Spiel mit dem Feuer ist kein Spiel mehr

Außerdem: Die Regressforderungen für vom Verband verhängte Geldstrafen oder entgangene Einnahmen werden kommen, sobald man jemandem das Zündeln nachweisen kann; selbst wenn der Sünder arm ist wie eine Kirchenmaus und gar nicht dazu imstande, die aufgerufenen Beträge zu bezahlen. „Könnten wir vor Gericht einen Titel erwirken, wäre das für mich ein Erfolg“, sagt Schwenken und verweist auf die Auswirkungen eines entsprechenden Urteils auf alle Lebensbereiche der Betreffenden - auf Schule, Beruf, Ausbildung, Jobsuche. Das Spiel mit dem Feuer ist kein Spiel mehr.

Personalien: Vier schwer verletzte Spieler (Delura, Aydin, Fabian und Gündüz) sowie sechs kranke oder angeschlagene (Freier, Ginczek, Kopplin, Sinkiewicz, Toski, Vogt) - das passt zum Saisonverlauf. Sollte Concha noch der Saft ausgehen, müsste Eyjolfsson in Duisburg außen verteidigen.