Berlin. Die Berliner Polizei räumt einen Fehler ein: Im Spiel 1. FC Union Berlin gegen den FC Ingolstadt, ließ sie eine Israel-Flagge im Gästeblock abhängen.

Nach der angeordneten Entfernung einer Israel-Fahne im Ingolstadt-Fanblock beim Spiel gegen Union Berlin hat die Berliner Polizei einen Fehler eingeräumt. "Es ist Aufgabe der Polizei, die Meinungsfreiheit zu schützen", sagte der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt am Montag. Die Aufforderung zum Einrollen der Flagge sei eine Fehlentscheidung gewesen, für die er bei den Betroffenen um Entschuldigung bitte.

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Die Einsatzleitung der Polizei hatte am Sonntag im Fußball-Zweitligaspiel des 1. FC Union Berlin gegen den FC Ingolstadt (2:2) eine Israel-Fahne im Gästeblock entfernen lassen. Ingolstädter Fans hatten diese zur Unterstützung ihres israelischen Spielers Almog Cohen aufgehängt, der in der Partie nicht zum Einsatz kam, sich aber über Twitter über die Aktion beklagte.

Der Einsatzleiter habe die Flagge einrollen lassen, weil er darin ein politisches Statement gesehen habe, sagte Polizei-Sprecher Thomas Neuendorf.

Union Berlin hätte sich der Entscheidung widersetzen können

Das Hausrecht hätte dem Verein die Möglichkeit gegeben, sich über die Polizei-Anordnung hinwegzusetzen, sagte Union-Sprecher Christian Arbeit. "Wir haben uns dagegen entschieden, weil die Polizei die Anweisung mit 'Gefahrenabwehr' begründete. Wenn danach irgendetwas passiert wäre, wären wir in der Verantwortung gewesen."

Berlins Innensenator Frank Henkel besuchte am Montag in Israel die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. In der "Bild"-Zeitung (Montag) hatte er die Entscheidung der Polizei bereits als falsch bezeichnet. (mit dpa)