Paderborn. Das Spitzenspiel des dritten Spieltags der Fußball-Bundesliga fand in Paderborn statt: Bei der Partie zwischen den beiden Aufsteigern SC Paderborn und 1. FC Köln gab es zwar keine Tore, zufrieden waren die Klubverantwortlichen am Ende trotzdem - schließlich sind beide Teams weiterhin ungeschlagen.

Die Wortwahl war (fast) identisch, nur der Klang ihrer Stimmen und der jeweilige Gesichtsausdruck entlarvten die unterschiedlichen Gefühlslagen. „Wir sind nach drei Spieltagen ungeschlagen, für mich fühlt sich Bundesliga immer noch saugeil an“, sagte Martin Hornberger, Vize-Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Paderborn, also zur Eröffnung der Pressekonferenz nach dem 0:0 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln – und grinste.
Dann bat er den Kölner Trainer Peter Stöger um einen Kommentar zum Spiel. Und der Österreicher wiederholte fast wortgleich: „Wir sind nach drei Spieltagen ungeschlagen, und das fühlt sich wirklich gut an.“ Allerdings: Stöger grinste nicht, er schaute ziemlich emotionslos, während er sprach.

Es waren zwar zwei Aufsteiger, die in der Paderborner Benteler-Arena zuvor aufeinander getroffen waren, aber zwei mit unterschiedlichen Ansprüchen. Während sich die Ostwestfalen als krassesten Außenseiter der Bundesliga-Geschichte sehen und dementsprechend jeden Punktgewinn als historisch und perfekt feiern, geht der vor Tradition triefende, mit einigen Titeln dekorierte und finanziell besser als Paderborn gestellte 1. FC mit breiterer Brust in den Kampf um den Ligaverbleib. „Es kann schon sein, dass sich die Paderborner mehr über das Unentschieden freuen als wir“, verriet Kölns Sportdirektor Jörg Schmadtke - und lachte dabei wenigstens vielsagend.

Kölns Torhüter Timo Horn mit spektakulärer Abwehr gegen Kachunga

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In den 90 Minuten zuvor hatten sich beide Mannschaften weitestgehend neutralisiert, so dass das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis war. Anthony Ujah verpasste nur Sekunden nach dem Anpfiff mit einem Kopfball das Paderborner Tor knapp. „Das war eine Schrecksekunde“, kommentierte SCP-Trainer Andre Breitenreiter später. Ebenso zuckten die 14993 Zuschauer in der nicht ausverkauften Arena – sieben Karten wurden in Köln nicht verkauft - zusammen, als Miso Brecko frei vor Paderborns Torwart Lukas Kruse auftauchte, den Ball jedoch Zentimeter über das Tor hob (27.).

Allerdings kamen auch die Gastgeber zu der einen oder anderen guten Gelegenheit. Die größte vergab Elias Kachunga in der 55. Minute, dessen Volleyabnahme Kölns Torwart Timo Horn spektakulär abwehrte. Gegen den Schuss von Moritz Stoppelkamp wäre Horn machtlos gewesen, allerdings strich der Ball knapp über das Tor (71.).

Beide Teams können mit dem Unentschieden gut leben

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„Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt“, sagte Kölns Trainer Peter Stöger in seiner Analyse, „aber wir wussten auch, dass es sehr schwer werden würde in Paderborn.“ In der zurückliegenden Saison der 2. Bundesliga gab es im Hinspiel ein 0:0 und im Rückspiel einen 1:0-Sieg der Ostwestfalen. „Wir sind zufrieden mit dem Punkt“, erklärte Stöger – und sein Gegenüber Breitenreiter stimmte in diese Feststellung ein. Obwohl: „Wir können mit dem Punkt sehr gut leben“, sagte er – und wählte etwas euphorischere Worte.