Portland/München. . Bastian Schweinsteiger zieht sich nach einem rüden Foul beim All-Star-Game der Major League Soccer eine Knöchelverletzung zu. Bayern-Coach Guardiola reagiert sauer. Und der Streit mit Borussia Dortmund geht dank Philipp Lahm munter weiter.

Am Donnerstagabend waren die müden Kicker des FC Bayern zurückerwartet worden. Viel Zeit wird nach der achttägigen Werbetour durch die USA jedoch nicht bleiben, um sich mit den Nachwirkungen zu beschäftigen und auf eine gezielte Vorbereitung auf die ersten Pflichtspiele zu konzentrieren. Die selbst verordneten Showpflichten des deutschen Fußball-Rekordmeisters finden ja bereits an diesem Samstag ihre Fortsetzung mit der Teampräsentation in der Münchener Arena.

Ausverkauft ist diese Veranstaltung natürlich, und gefüttert wurde das Publikum vorab mit einer ganzen Reihe von Neuigkeiten und Einlassungen, die alle Aufgeregtheiten um den FC Bayern bedienten. Dazu zählte die verschmerzbare 1:2-Niederlage nach Robert Lewandowskis Führungstor gegen die Allstars der US-Profiliga Major League Soccer. Hinzu kam jedoch Bastian Schweinsteigers Knöchelprellung bei seinem Kurzeinsatz, für den er direkt nach dem Urlaub mit den anderen fünf Münchener Weltmeistern sowie Arjen Robben binnen 34 Stunden an die Westküste der Vereinigten Staaten und zurück nach München gejettet war.

Guardiola am Ende des US-Trips sauer

Am Ende des US-Trips war vor allem Trainer Pep Guardiola sauer. Grund waren zwei rüde Fouls von Osvaldo Alonso an Xherdan Shaqiri und von Will Johnson an Bastian Schweinsteiger. Der Weltmeister war zehn Minuten vor Schluss ins Spiel gekommen, acht Minuten später krümmte er sich nach dem Tritt gegen den Knöchel vor Schmerzen. Guardiola, der das Fairplay bei den Gastgebern vermisste, hob nur noch ironisch den Daumen.

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Weil Schweinsteiger nun angeschlagen heimkam, werden die Fans am Samstag wohl zumindest im Showtraining auf ihn verzichten müssen. Zu sehen bekommen sie dafür noch ein Legendenspiel zwischen dem FC Bayern und Manchester United, unter anderem mit Paul Breitner, Owen Hargreaves und Mark van Bommel.

Vor allem aber beschäftigt der eskalierte Streit mit Borussia Dortmund das Publikum, und das kurz vor dem gemeinsamen Supercup-Spiel am kommenden Mittwoch im BVB-Stadion. Nach den medialen Wortgefechten zwischen Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sowie Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc („Das hat leider eine völlig neue Qualität“) wurde die Debatte inzwischen um weitere Einlassungen angereichert. Philipp Lahm ordnete die von Rummenigge bewusst gestreute Unruhe um Dortmunds Nationalspieler Marco Reus dabei als Teil eines Naturgesetzes ein. „Dass der FC Bayern ein absoluter Topverein ist und die besten deutschen Spieler hier spielen sollten, ist ganz klar“, sagte der Münchener Kapitän.

Arsenal soll im Rennen um Reus vorne liegen

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Doch ob sich Rummenigge öffentlich über die angeblich statt 35 „nur“ 25 Millionen Euro schwere Ausstiegsklausel von Reus im Sommer 2015 geäußert und damit die heftigen Reaktionen aus Dortmund provoziert hat, um einen Transfer nach München vorzubereiten, ist Spekulation. Alle Motive sind noch nicht klar, zumal angeblich der FC Arsenal aus London im Rennen um Reus vorn liegen soll.

Andererseits hatten sich die Bayern schon vor dem Wechsel von Reus von Borussia Mönchengladbach zum BVB vor zwei Jahren um den heute 25-Jährigen bemüht. Zudem ist nicht ausgeschlossen, dass der FC Bayern in Reus eine Alternative zu Franck Ribéry sieht. Der Franzose wird am Saisonende 32 Jahre alt sein, und wie sich seine zuletzt langwierigen Rückenbeschwerden entwickeln, muss abgewartet werden. Und auch bei den beiden jüngsten Überläufern aus Dortmund, bei Mario Götze und vor allem bei Robert Lewandowski, hatten die Bayern im Vorfeld wenig Rücksicht auf Dortmunder Befindlichkeiten genommen.