Essen. Bastian Schweinsteiger hatte Glück im Unglück: Der Münchener Star zog sich in einem Testspiel in den USA bei einem gegnerischen Foul nur eine Knöchelprellung zu. Die Weltmeister mal eben für 34 Stunden hin- und zurückzuschicken, bleibt allerdings fragwürdig. Ein Kommentar.
Wehe, es steht ein Länderspiel zwischen zwei Bundesligaspieltagen an. Dann tönen die Vereine im Chor, welchen Wert denn so ein Termin der Nationalmannschaft haben soll, und nicht selten nehmen in solchen Zeiten leichte Zerrungen und Erkältungen zu. Die Herren Stars werden geschont, und der Bundestrainer wird zum Experimentieren gezwungen.
Aber wenn sich der FC Bayern in der wichtigsten Phase der Saisonvorbereitung auf einen beschwerlichen USA-Trip begibt, dann lässt er sogar die Weltmeister aus ihrem Urlaub nachfliegen, es geht schließlich um die Vermehrung des Vereinsvermögens. Und so durfte Bastian Schweinsteiger mal eben an die Westküste der Vereinigten Staaten düsen, in einem Spiel gegen eine US-Liga-Auswahl in der 80. Minute aufs Feld und schon acht Minuten später wieder runter. Er war nämlich rüde umgesäbelt worden.
Zum Glück hat der Mittelfeldstratege nur eine Knöchelprellung davongetragen. Es bleibt jedoch trotz der logisch nachvollziehbaren monetären Beweggründe höchst fragwürdig, wenn die großen Vereine ihre Spieler solchen Strapazen aussetzen. Das Geschrei der Bayern wäre garantiert groß gewesen, hätte sich Schweinsteiger gegen, sagen wir mal, Usbekistan verletzt.