Essen. . Die Spielvereinigung Greuther Fürth hat den Klassenerhalt vier Spieltage vor dem Saisonende bereits so gut wie verspielt. Aber wer muss mit in die 2. Liga? Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, der FC Augsburg und die TSG 1899 Hoffenheim müssen noch zittern.

Fürth? Nicht mehr zu retten. Aber vier andere Teams zittern noch und zwei wird’s erwischen: Im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga spitzt sich die Lage kurz vor Saisonschluss zu. Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim kämpfen gegen den Gang in die Zweitklassigkeit und gegen das Nachsitzen in der Relegation. Die Lage der Dinge, von Verein zu Verein.

Werder Bremen

Vor ziemlich genau 14 Jahren, beförderte Werder einen Mann namens Thomas Schaaf in höchster Abstiegsnot vom Amateur- zum Cheftrainer. Schaaf hielt die Klasse und setzte sofort den Pokalsieg obendrauf. Seitdem gehen die Uhren in Bremen anders, seitdem ist Schaaf eine Institution wie vor ihm nur Otto Rehhagel.

Aber jetzt? Manager Thomas Eichin, seit neun sieglosen Spielen für die sportlichen Belange zuständig, hat erneut versichert, dass es keinen Plan gebe, den Trainer nach einer Niederlage in Leverkusen zu entlassen. Aber es ist auch nicht mehr ausgeschlossen, es gilt sogar als wahrscheinlich – und viele Bremer scheinen sich zu wünschen, dass die Saison glimpflich endet und Schaaf danach zurücktritt.

Zwei seiner Spieler haben ohnehin nichts begriffen. Die schon mehrfach aufgefallenen Sorgenkinder Marko Arnautovic und Eljero Elia gingen am Freitagmorgen gegen 3 Uhr der Polizei auf der A1 mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit ins Netz. Vor allem Arnautovic fiel danach unangenehm auf. Werder suspendierte beide Spieler, was die Sache in Leverkusen, zumal Kevin de Bruyne ausfällt, noch schwieriger macht. Vor allem für Schaaf.

Fortuna Düsseldorf

Seit acht Spielen wartet die Fortuna auf einen Bundesliga-Sieg. So geht man natürlich nicht sorgenfrei ins Restprogramm. Zumal Augsburg erstmals seit Monaten mit der Fortuna nach Punkten gleichziehen könnte.

Cheftrainer Norbert Meier wahrt die Ruhe: „Wir haben alle gewusst, dass die Saison eng werden würde.“ Die Hausaufgaben vor der Mega-Hürde Borussia Dortmund hat Meier gemacht. Beim 4:1 des BVB über Madrid saß er auf der Tribüne. „Wir müssen hinten die Null halten und einen unserer wenigen Konter ins Ziel bringen. Uns ist die Effektivität abhanden gekommen, die uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat“, sagt Meier. Dazu gesellen sich eklatante Fehler – auch von Torhüter Fabian Giefer.

FC Augsburg - Verein ohne Lobby 

Lobby? Was ist das? Es mag ungerecht sein, aber der FC Augsburg wird wohl auf ewig einer Kategorie von Mannschaften angehören, die in der Bundesliga nicht vermisst würden: Homburg, Ulm, Darmstadt – alle waren mal dabei, keiner gehörte richtig dazu. Aber der FCA kämpft unverdrossen darum, auch das schwierige zweite Jahr zu überstehen. Zur Winterpause war das Team abgeschlagen, jetzt kann Trainer Markus Weinzierl immerhin sagen: „Unser vorletztes Heimspiel gegen Stuttgart ist brutal wichtig.“ Allerdings muss er neben dem langzeitverletzten Sebastian Langkamp (Leistenoperation) und Ja-Cheol Koo (Bauchmuskelverletzung) gegen Stuttgart auch den gelb-gesperrten Defensivmann Kevin Vogt ersetzen.

TSG Hoffenheim

Ist zu diesem Verein nicht längst alles gesagt? Gegen Nürnberg fehlen der TSG zwar Torhüter Heurelho Gomes, Eugen Polanski, Eren Derdiyok, Danny Williams, Tobias Weis und natürlich der seit Monaten abgeschobene Keeper Tim Wiese. Aber Trainer Markus Gisdol hat in dieser Woche seinen Kader zum Zählappell antreten lassen und konnte erst damit aufhören, als die Zahl 37 erreicht war. So weit zählt sonst nur Felix Magath, und wenig verdeutlicht besser, wie planlos Hoffenheim in der jüngeren Vergangenheit gefeuert und vor allem geheuert hat. Der zarte Aufwärtstrend unter Gisdol wurde zuletzt von Leverkusen mit 5:0 geknickt. Einzige gute Nachricht: Tim Wiese war an allen Treffern schuldlos.