Düsseldorf. In den ersten fünf Bundesliga-Partien der laufenden Spielzeit blieb Aufsteiger Fortuna Düsseldorf ohne Gegentor. Zuletzt kassierten die NRW-Landeshauptstädter in drei Spielen neun Gegentore. In Adam Bodzek fehlt der Fortuna ein Stabilisator im Mittelfeld.

Eigentlich noch gar nicht sooo lange her – aber doch schon sehr weit weg. Die Zeiten, in denen Fortunas Aufsteiger-Team zu Beginn der laufenden Bundesliga-Saison unter dem Spitznamen „Fort Knox“ geführt wurde, sind auf alle Fälle vorbei. Zur Erinnerung: Die seinerzeit stabilste Abwehr im deutschen Fußball-Oberhaus blieb in den ersten fünf Spielen ohne ein einziges Gegentor. Und nun? Bis zur „Schießbude“ der Liga ist’s nach neun Gegentoren in den letzten drei Spielen nicht mehr weit. Nur die SpVgg. Greuther Fürth (10 Gegentore) und Samstags-Gegner Hamburger SV (11) kassierten noch mehr Treffer, während die Fortuna gegen Bayer Leverkusen (1:4) und bei der TSG 1899 Hoffenheim (0:3) verlor, mit dem 2:2 gegen Werder Bremen aber wenigstens einen Punkt holte.

Hilflos beim Konter

Es war allerdings nicht die pure Anzahl der „eingefangenen“ Tore, die Fortunas Fans und Verantwortliche so auf die Palme brachte. Es war auch die Art und Weise, wie ungeschickt sich ihre Mannschaft dabei zeitweise anstellte. Und dabei geht es am allerwenigsten um die Eigentore von Andreas „Lumpi“ Lambertz in Hoffenheim oder von Martin Latka gegen Bremen. Beide Treffer wurden unter der Kategorie „Pech“ mehr oder weniger kommentarlos abgehakt.

Ganz anders aber sahen die Reaktionen auf Bremens 1:1 oder auf Hoffenheims Führungstreffer zum 1:0 aus. Beide Male hatte die Fortuna vor dem gegnerischen Tor einen Freistoß „versemmelt“ und war anschließend völlig hilflos von dem folgenden Konter überrollt worden.

„So ein Tor darf niemals passieren“, regte sich auch Vorstandschef Peter Frymuth am vergangenen Samstag über das lange Solo von Bremens Kevin de Bruyne auf, der dann seinem Teamkollegen Zlatko Junuzovic sozusagen „mundgerecht“ vorlegte.

Zufall oder nicht? Die Gegentore-Flut ist über die Fortuna hereingebrochen, seitdem mit Adam Bodzek der vielleicht wichtigste „Ordnungs-Faktor“ im defensiven Mittelfeld ausfiel. Ein im Training erlittener „Pferdekuss“ im Oberschenkel legt den „Sechser“ seit drei Wochen lahm, und seitdem ging so vieles schief.

Typische Bodzek-Szenen verhindern Schlimmeres

Sicher: Die Fortuna hat auch schon ohne Bodzek hoch verloren. Aber es sind eben manchmal typische Bodzek-Szenen, die Schlimmes für die Fortuna verhindern. Ein Beispiel vom 1:1 in Dortmund – nicht besonders auffällig, und kaum jemand wird sich erinnern. Da spielte Robert Lewandowski in Höhe Mittellinie Doppelpass, startete in Richtung Fortuna-Tor – und Bodzek ließ ihn gegen sein vorgestrecktes Hinterteil laufen. Völlig harmlos, völlig unspektakulär, niemand hatte sich weh getan - und nicht mal der gestürzte Lewandowski selbst regte sich richtig auf. Doch vermutlich hatte Bodzek damit ein Tor für die Dortmunder verhindert.

Seine Rückkehr würde den Düsseldorfern auf alle Fälle mehr als gut tun. So schnell wird daraus aber nichts. Anstatt zu trainieren, macht Bodzek bisher nur Reha-Übungen.