München. Der Nächste bitte! Gegen die Krisen-Schalker spricht alles für eine Fortsetzung des “wunderbaren Starts“ der Bayern in die Rückrunde. Jupp Heynckes wirbt um Geduld für den jungen Kollegen Jens Keller - und kann einmal mehr auf seine Erfolgself der vergangenen Wochen setzen.

Wieder "Schalke 05"? Nur einen Monat ist es her, dass die Königsblauen beim gemeinsamen Winter-Aufenthalt mit dem FC Bayern in Katar von der Münchner Spaß-und-Schieß-Gesellschaft gleich fünfmal abgewatscht wurden. Nach dem 5:0 im Testspiel kommt es am Samstagabend (Samstag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) im Topspiel der Fußball-Bundesliga zu einer raschen Neuauflage. Und beim Kampf um Punkte sprechen alle Vorzeichen für eine ähnlich einseitige Angelegenheit in der ausverkauften Münchner Arena.

"Wir werden sicherlich nicht den Fehler machen und den Gegner, bei dem es aktuell nicht so gut läuft, unterschätzen", versicherte jedoch Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Insbesondere die Abreibung in Katar hätten auch die Schalker Profis längst "abgehakt", meinte Trainer Jupp Heynckes: "Das ist ein Vorbereitungsspiel gewesen. Das darf man nicht überbewerten. Die Schalker sind im Moment verunsichert, aber sie kommen mit einer extremen Motivation nach München, um vielleicht für eine Überraschung zu sorgen."

"München ist ein schwieriges Pflaster"

Schon in Katar hatte Heynckes nach dem Test Trost für seinen jungen Schalke-Kollegen Jens Keller (42). Vor dem Wiedersehen wirbt er erneut um Geduld. "Man sollte Jens Keller in Ruhe arbeiten lassen. Das ist ein junger Trainer, der ein schwieriges Amt übernommen hat", erklärte der Bayern-Coach. Inzwischen scheint für Keller - gemessen an der Vorgabe Champions-League-Qualifikation - die Aufgabe beim Tabellen-Sechsten zu einer aussichtslosen Mission geworden zu sein.

Spätestens seit dem erschütternden 1:2-Tiefschlag gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth ist die Lage auf Schalke explosiv. "Es bringt nichts, zu jammern", sagte Keller zwar. Aber die Situation mit zahlreichen Verletzten und Ausfällen, zu denen sich nun auch noch Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (Augenverletzung) gesellte, und einer gestörten Vorbereitung in einer Länderspielwoche ist als Ausgangslage vor der Kraftprobe mit den Bayern fast entmutigend. "München ist ein schwieriges Pflaster", gestand Kapitän Benedikt Höwedes vor dem Wiedersehen mit Manuel Neuer. Seit der ehemalige Schalker Keeper das Bayern-Trikot trägt, gab es gegen seinen Ex-Club drei 2:0-Siege.

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Heynckes setzt auf Erfolgself

Während Keller tüfteln muss, kann Heynckes wohl wieder die Erfolgself der ersten Rückrundenwochen aufbieten. Nur hinter dem Einsatz von Bastian Schweinsteiger, der im Training erneut eine Prellung am Sprunggelenk erlitt, steht ein kleines Fragezeichen. Nach dem "wunderbaren Start" ins neue Jahr mit den Siegen gegen Fürth (2:0), Stuttgart (2:0) und Mainz (3:0) müsse man "weiter daran arbeiten, in der Erfolgsspur zu bleiben", mahnte Rummenigge: "Wir müssen weiter konzentriert und engagiert den Fußball spielen, den wir in den letzten Wochen praktiziert haben."

Einspielen für das Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Arsenal und den DFB-Pokal-Knüller gegen Borussia Dortmund lautet das Münchner Motto. Für Schalke geht es zum Auftakt der schweren Auswärtsspiele in München, Mainz und bei Galatasaray Istanbul wohl zunächst nur um Schadensbegrenzung - auch wenn Manager Horst Heldt partout nicht schwarzsehen möchte: "Die Saison ist noch nicht gelaufen. Wir sind in der Lage, alles noch ins Positive zu drehen." (dpa)