Gelsenkirchen. . Der Wechsel des Bremer Geschäftsführers Klaus Allofs zum VfL Wolfsburg ist wohl nur noch eine Frage von Tagen. Der Umworbene windet sich, seine Aussagen lassen viel Raum für Interpretationen. Und hinter den Kulissen glühen die Drähte.

Der Reporter, der Werder Bremen ständig begleitet, versuchte sein Glück mit einer Fangfrage. Weil er befürchtete, dass er sonst nicht viel erreichen würde bei Klaus Allofs, der sich nach der Niederlage auf Schalke wieder und wieder dazu äußern sollte, ob er denn nun als Manager zum VfL Wolfsburg wechseln werde oder nicht. „Würden Sie sich nicht von einem Spieler in einer ähnlichen Situation ein klares Bekenntnis wünschen?“, wurde der Werder-Chef also nun gefragt, und Allofs geriet tatsächlich für einen Moment in die Bredouille. „Es geht nicht darum, was man sich wünscht“, sagte er und fügte hinzu: „Wenn ich kein Angebot habe, muss ich auch kein Bekenntnis abgeben.“

Vor dem Spiel hatte er in einem TV-Interview gesagt, im Fußball könne es manchmal schnell gehen – eine solche Phrase lässt sich in dieser Lage natürlich leicht deuten. Nachher relativierte Allofs: Er sei gefragt worden, ob er bis zum Vertragsende im Jahr 2015 in Bremen bleiben werde, und das sei doch die einzige seriöse Antwort gewesen, die man geben könne.

Was auch immer der 55-Jährige sagte: Es klang nicht überzeugend, im Gegenteil. Selbst bei dem besonders heiklen Punkt, ob er in zwei Wochen, wenn Bremen ausgerechnet in Wolfsburg spielt, noch für Werder tätig sei, vermied er Klarheit: „Wir haben hier doch jetzt das Spiel von Schalke aufzuarbeiten“, sagte er. Tatsache sei, er habe einen Vertrag bei Werder Bremen. Wichtiger Zusatz: „Und alles Weitere muss man sehen.“

Verhandlungen sollen bereits weit gediehen sein

Viel Raum also für Interpretationen. Hinter den Kulissen glühen längst die Drähte. Aus internen Kreisen beider Klubs ist zu hören, dass die Verhandlungen bereits weit gediehen seien. Es heißt, Werder könne auch eine Ablösesumme kassieren. Als Trainer Thomas Schaaf, seit 13 Jahren Partner des Geschäftsführers, gefragt wurde, ob dies sein letztes Spiel an der Seite von Klaus Allofs gewesen sei, war seine Antwort: „Kein Kommentar.“ Was natürlich doch ein Kommentar war.