Wolfsburg. Werder-Bremen-Boss Klaus Allofs hat Gerüchte zurückgewiesen, denenzufolge er kurz vor einem Engagement beim VfL Wolfsburg stehe. Es gebe weder Gespräche, noch ein konkretes Angebot. Der Managerposten in Wolfsburg ist seit der Entlassung von Felix Magath, der Trainer und Manager in Personalunion war, vakant.
Ein angeblicher Sensations-Coup schlug zunächst hohe Wellen, dann nahm Hauptdarsteller Klaus Allofs Brisanz aus der Sache: "Es gab weder Gespräche noch ein konkretes Angebot. Ich bin total fokussiert auf Werder. Das ist die Situation, eine andere stellt sich nicht", sagte der 55-Jährige der Bild-Zeitung über einen möglichen Wechsel von Werder Bremen zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg.
Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmend Bericht, dass Bremens langjähriger Geschäftsführer Manager bei den Wölfen werden soll. Die Gespräche des 55-Jährigen mit dem VfL über eine Nachfolge von Ex-Manager Felix Magath seien weit fortgeschritten. Spätestens in der Winterpause solle der Transfer erfolgen, hieß es in verschiedenen Medien.
Allofs gilt als Wunschkandidat beim VfL
Allofs gilt beim VfL-Mutterkonzern Volkswagen seit Magaths Entlassung Ende Oktober als Wunschkandidat. Nach Informationen der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung bestehe zwischen dem VfL und Allofs eine grundsätzliche Einigkeit, die Verträge seien allerdings noch nicht unterschrieben.
Beim VfL wollte man die Meldungen über die angeblich bevorstehende Verpflichtung des ehemaligen Nationalspielers weder bestätigen noch dementieren. "Namen werden wir konkret nicht kommentieren. Aber Klaus Allofs würde aufgrund seiner Fähigkeiten als Manager jedem Klub gut zu Gesicht stehen", sagte Stephan Grühsem, Generalbevollmächtigter der Volkswagen AG und Aufsichtsratsmitglied beim VfL.
Allofs Vertrag bei Werder läuft bis 2015
Werder dementierte schon vor Allofs' Aussagen die Gerüchte. "Wir wissen in der Geschäftsführung nichts davon. Und bei dem Verhältnis, das wir miteinander pflegen, wüssten wir so etwas", sagte Klaus-Dieter Fischer, Präsident des Stammvereins, der Kreiszeitung Syke.
Allofs leitet seit 13 Jahren die Geschicke bei Werder und hat bei den Norddeutschen noch einen Vertrag bis 2015. Seine Arbeit wurde dort aber zuletzt auch kritisch betrachtet, da der Klub durch das Verpassen des internationalen Wettbewerbs im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 13,9 Millionen Euro zu verzeichnen hatte.
Wegen der Finanzpolitik gab es auch Unstimmigkeiten mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Willi Lemke, der Allofs 2011 sogar zwischenzeitlich kein Geld für Neuzugänge bewilligt hatte. In Wolfsburg würden sich für Allofs aufgrund des potenten Hauptsponsors im Rücken ganz andere finanzielle Rahmenbedingungen ergeben. Ein namentlich nicht genannter Bremer Vereinsverantwortlicher wird in der Welt wie folgt zitiert: "Wir werden Allofs keine Steine in den Weg legen, wenn er gehen möchte."
Managerposten seit Magath-Entlassung vakant
Der Managerposten in Wolfsburg ist seit der Entlassung von Magath, der Trainer und Manager in Personalunion war, vakant. Die Klubführung hat bereits beschlossen, beide Funktionen künftig wieder trennen zu wollen. Als Interimstrainer steht zurzeit Lorenz-Günther Köstner in der Verantwortung. Ob Köstner bleibt oder ein neuer Trainer verpflichtet wird, soll der neue Manager entscheiden.
Zudem würde auf Allofs in Wolfsburg auch die Herkules-Aufgabe warten, den durch zahlreiche Magath-Transfers aufgeblähten Kader zu verkleinern und konkurrenzfähig zu machen.
Bei Werder ist angeblich Dietmar Beiersdorfer, ehemaliger Manager des Hamburger SV und aktuell Sportdirektor beim russischen Klub Zenit St. Petersburg, ein möglicher Nachfolge-Kandidat, falls Allofs tatsächlich dem Klub den Rücken kehren sollte. (sid)