Hamburg. Präsident Uli Hoeneß sei der einzige bei Bayern München gewesen, der immer auf seinen Abschied gedrängt habe, schimpfte Bayerns Ex-Trainer Louis Van Gaal. Eine Rückkehr nach München aber kann sich der heutige Nationalcoach der Niederlande vorstellen.
Der niederländisches Bondscoach und ehemalige Cheftrainer von Bayern München, Louis van Gaal, hat mit Bayern-Präsident Uli Hoeneß schonungslos abgerechnet. "Der Einzige im Klub, der immer auf meinen Abschied gedrängt hat, war Uli Hoeneß. Kein anderer. Darum wird auch keine weitere Zusammenarbeit mehr zwischen uns beiden möglich sein", sagte der 61 Jahre alte Fußballlehrer im Sport-Bild-Interview.
Van Gaal kann sich Rückkehr zu Bayern vorstellen
Gleichzeitig kann sich van Gaal dennoch eine Rückkehr zum deutschen Rekordmeister vorstellen: "Ajax, Barcelona oder Alkmaar, in allen meinen Klubs bin ich noch mal als Trainer zurückgekommen - so wie in der Nationalelf. Jetzt bleibt nur noch Bayern übrig. Ich würde es auf jeden Fall schön finden." Der autoritär agierende Holländer, der die Mannschaft 2010 zum Double und ins Champions-League-Finale gegen Inter Mailand geführt hatte, war im April 2011 von den Bayern geschasst worden.
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Vereinsmacht bei nur einer Person ein Problem
Van Gaal schätzt zwar die Bedeutung von Ex-Manager Hoeneß für den FC Bayern ("Es war nicht Beckenbauer, Breitner oder jemand anderes, der den Klub so groß gemacht hat. Das war allein das Werk von Uli Hoeneß"), aber trotzdem sei er der Meinung, "dass es keineswegs eine gute Sache ist, wenn die Macht bei so einem großen Klub wie dem FC Bayern nur bei einer Person liegt. Für mich und meine Arbeit war Uli Hoeneß also nicht gut".
Ein Chef-Trainer müsse mit seinem Stab die Spieler beurteilen, weil er sie täglich in der Kabine und auf dem Platz sehe. Van Gaal: "Der Präsident kann das nicht, weiß auch nicht, was in der Mannschaft wirklich passiert. Darum sollte er sich nicht einmischen." (sid)