Essen. . Gegen die belgische Nationalmannschaft verliert das Team von Bondscoach Louis van Gaal mit 2:4. Van Gaal hatte nach der EM die niederländische Nationalmannschaft von Bert van Marwijk übernommen. England gewinnt gegen Italien mit 2:1, Russland und die Elfenbeinküste trennten sich 1:1.
Fünf rabenschwarze Minuten haben Louis van Gaal die Rückkehr als Bondscoach der niederländischen Nationalmannschaft mächtig verhagelt. Der ehemalige Coach von Rekordmeister Bayern München musste von der Bank aus tatenlos mitansehen, wie die Elftal im Nachbarschaftsduell gegen Belgien zwischen der 75. und 80. Minute völlig auseinanderbrach, drei Gegentreffer kassierte und am Ende 2:4 (0:1) verlor. Nach dem zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer durch Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar (55.) hatte noch alles nach einem gelungenen Comeback für van Gaal ausgesehen.
Die Trainer Fabio Capello und Didier Deschamps holten bei ihren Premieren immerhin jeweils ein Unentschieden. Deschamps führte Frankreich in Le Havre zu einem 0:0 gegen Urugay. Der Italiener Capello erkämpfte sich mit Russland gegen die von Stürmerstar Didier Drogba angeführte Elfenbeinküste ein 1:1 (0:0).
Gladbachs Xhaka trifft - Schalkes Barnetta und Papadopoulos ebenfalls erfolgreich
52 Tage nach dem Elfmeter-Trauma von Kiew nahm England erfolgreich Revanche an den Italienern. Die Three Lions besiegten den Vize-Europameister mit 2:1 (1:1) dank des Siegtreffers von Stürmer Jermain Defoe (80.).
Derweil präsentierten sich die Bundesliga-Legionäre bei den zahlreichen Länderspielen am Mittwochabend treffsicher. Beim 4:2 (2:1) der Schweiz in Split gegen Gastgeber Kroatien trafen Mönchengladbachs Neuzugang Granit Xhaka (11.) und Schalkes Neuverpflichtung Tranquillo Barnetta (37.) für die Eidgenossen.
Schalkes griechischer Verteidiger Kyriakos Papadopoulos steuerte beim 3:2 (2:1)-Sieg des Ex-Europameisters in Norwegen ebenfalls ein Tor (11.) bei. Sein Schalker Teamkollege Teemu Pukki trug sich beim 3:3 der Finnen in Irland einmal in die Torschützenliste ein. Andreas Ivanschitz vom FSV Mainz 05 markierte beim 2:0 (2:0)-Erfolg Österreichs über die Türkei das 2:0 (6.) per Foulelfmeter.
Brasilien gewinnt nach verpasstem Olympiagold - Schweden ohne Ibrahimovic
Brasiliens umstrittenen Nationaltrainer Mano Menezes ist unterdessen ein Befreiungsschlag geglückt. Nach dem verpassten Olympiagold hätte ihm eine Niederlage im Test gegen Schweden vielleicht schon den Job gekostet. Doch der fünfmalige Weltmeister setzte sich dank der Treffer von Leandro Damiao (32.) und Stürmerstar Pato (84. und 86./Foulelfmeter) mit 3:0 (1:0) durch. Ob Menezes aber die Selecao auch bei der WM-Endrunde 2014 im eigenen Land betreuen wird, dürften erst die Ergebnisse in den kommenden Länderspielen zeigen.
Die Schweden kassierten dagegen ausgerechnet im letzten Spiel im altehrwürdigen Rasunda-Stadion unter den Augen von Fußball-Legende Pele eine Niederlage. Das Stadion, in dem 1958 Schweden und das von Pele angeführte Brasilien das WM-Finale bestritten hatten, wird in Kürze abgerissen. Schweden, in der WM-Qualifikation Gegner der deutschen Nationalmannschaft, hatte auf den angeschlagenen Superstar Zlatan Ibrahimovic verzichten müssen.
Kein Treffer für den Neu-Düsseldorfer Voronin
Bundesliga-Profi Andrej Voronin blieb in seinem 75. und letzten Länderspiel seiner Karriere ein Treffer verwehrt. Der Neuzugang von Fortuna Düsseldorf spielte in Lemberg mit der Ukraine wenige Wochen nach der Heim-EM gegen Tschechien torlos.
Capello, der in Russland vor vier Wochen als Nachfolger des Niederländers Dick Advocaat verpflichtet wurde und jährlich etwa zehn Millionen Euro kassieren soll, war trotz des verpassten Sieges zum Einstand zufrieden. "Ich wusste, dass meine Mannschaft stark ist, aber jetzt habe ich dafür noch mehr Beweise", sagte der 66-Jährige: "Ich konnte gegen einen starken Gegner ein paar junge Spieler testen. Einige von ihnen haben ihr Debüt gegeben, sie werden sich noch weiter entwickeln."
Irland erkämpft sich Unentschieden - Färörer unterliegen 0:2
45 Tage nach ihrem EM-Triumph präsentierten sich die Spanier in ordentlicher Verfassung. Der Weltmeister setzte sich in Bayamon gegen Gastgeber Puerto Rico mit 2:1 (2:0) durch
Der deutsche WM-Gruppengegner Irland erkämpfte sich in Belgrad gegen Gastgeber Serbien ein torloses Unentschieden. Die Färöer, am 7. September in Hannover erster deutscher Gegner in der Qualifikation, unterlagen auf Island 0:2 (0:1).