Mainz. Mainz 05 macht einen Schritt Richtung Klassenerhalt, Köln blickt dem Abstieg entgegen. Die Solbakken-Truppe zeigte bis zum ersten Gegentor eine ordentliche Leistung, bricht danach aber völlig auseinander. Lukas Podolski wird darüber hinaus bei einer Ecke von einem Wurfgeschoss getroffen.

Der 1. FC Köln taumelt immer mehr dem fünften Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Die Mannschaft von Trainer Stale Solbakken verlor am Dienstag 0:4 (0:3) beim FSV Mainz 05 und bleibt nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Begegnungen auf dem Relegationsrang 16. In den verbleibenden vier Saisonspielen haben die Kölner zudem das schwerste Restprogramm der direkten Konkurrenten. Dagegen haben die Mainzer, die den Abstand zu Köln auf sieben Punkte vergrößerten, einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht.

Podolski wird von Münze am Auge getroffen

In der 28. Minute stockte Mainz allerdings der Atem. Kölns Nationalstürmer Lukas Podolski ging vor der Ausführung eines Eckballs zu Boden und fasste sich an sein rechtes Auge. Podolski war von einem Gegenstand - aus dem Mainzer Fanblock geworfen - getroffen worden. Es handelte es sich dabei um eine kleine Münze, der Münzwerfer wurde noch während des Spiels identifiziert. Nach kurzer Behandlungspause spielte Podolski trotz einer Blessur unter dem Auge weiter. Den Mainzern droht eine empfindliche Strafe.

"Wir sind die Schießbude der Liga, es ist wirklich deprimierend" sagte Kölns Torhüter Michael Rensing. "Nach dem ordentlichen Auftritt gegen Bremen haben wir bis zum ersten Gegentor ein passables Spiel gezeigt", fügte er hinzu, warum das Team dann zusammengebrochen, wisse er auch nicht. Dagegen freute sich der Mainzer Torschütze Nicolai Müller im Hinblick auf den Klassenerhalt: "Es war ein wichtiger Schritt. Wir haben uns abgesetzt und jetzt geht's weiter."

Mainzer Präsident lobt Spieler

Vom vorzeitigen Erhalt der Bundesliga-Zugehörigkeit wollte FSV-Präsident Harald Strutz noch nichts wissen, lobte aber gleichwohl die Mainzer Akteure: "In den entscheidenden Spielen war die Mannschaft immer sehr präsent."


Mit seiner Leistung konnte Podolski kaum für Aufsehen sorgen - anders als die Mainzer. Eugen Polanski mit einem verwandelten Foulelfmeter (19. Minute), Mohamed Zidan (31.) mit seinem siebten Tor nach der Rückkehr in der Winterpause, Müller (37.) und Adam Szalai (55.) erzielten die Tore für den FSV.

Nach unberechtigem Elfer brechen die Dämme

Bitter für Köln: Der Strafstoß zum 0:1 war unberechtigt. Schiedsrichter Felix Brych wollte ein Foul von Ammar Jemal an Adam Szalai gesehen haben. Es war eine Fehleinschätzung.

Allerdings waren die Kölner in der Folgezeit vor 34.000 Zuschauern auch viel zu harmlos und hatten in der ersten Halbzeit nicht eine Torchance. Zudem brachen in der Defensive einmal mehr die Dämme. Auch Eric Maxim Choupo-Moting (23.) und Jan Kirchhoff hatten Chancen.

Kölner Abwehr nicht erstligatauglich

Bei Köln stand für Slawomir Peszko, der nach seiner Alkohol-Eskapade am Samstag nach dem 1:1 gegen Werder Bremen aus dem Profi-Kader gestrichen worden war, Odise Roshi in der Startelf. Torjäger Milivoje Novakovic wurde von Solbakken erneut nicht berücksichtigt. Bei Mainz hatte Trainer Thomas Tuchel gegenüber dem 1:4 beim VfB Stuttgart vier Änderungen vorgenommen. Zidan, Szalai, Müller und Zdenek Pospech rückten in die Anfangsformation.

In der zweiten Halbzeit schienen die Kölner zunächst etwas stärker aus der Pause zu kommen. Ein Schuss von Podolski (50.) von der Strafraumgrenze wurde von Elkin Soto abgeblockt. Doch Müller, Soto und Szalai deckten die Schwächen des in der Abwehr nicht erstligatauglichen FC beim toll heraus gespielten 4:0 gnadenlos auf. (dapd)