Augsburg. Durch das desaströse 1:2 im Kellerduell beim FC Augsburg zog nun auch der Bundesliga-Neuling in der Tabelle am 1. FC Köln vorbei. Die krisengeschüttelten Rheinländer können sich neben den Kampf um das Präsidentenamt auch auf einen langen Abstiegskampf einstellen.

Die Lage beim 1. FC Köln wird immer prekärer: Mit der dritten Niederlage in Folge haben die krisengeschüttelten Rheinländer die sportliche Talfahrt fortgesetzt, der Druck auf Trainer Stale Solbakken steigt. Durch das desaströse 1:2 (1:1) im Kellerduell beim FC Augsburg zog nun auch der Bundesliga-Neuling an den Kölnern vorbei, die zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag auf einem Abstiegssrang stehen. Nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen ist klar: Köln kann sich neben den Kampf um das Präsidentenamt auch auf einen langen Abstiegskampf einstellen.

Ja-Choel Koo (19.) und Nando Rafael per Foulelfmeter sorgten vor 30.660 Zuschauern in der herbstlich frischen Augsburger Arena für den hochverdienten Sieg der mutigen und couragierten Hausherren. Der Ausgleich von Lukas Podolski vom Elfmeterpunkt (42.) hielt keine 120 Sekunden. Der FCA entpuppt sich im sechsten Spiel ohne Niederlage trotz des harten Restprogramms und des anstehenden Derbys gegen Bayern München immer mehr als Favorit im Tabellenkeller.

Köln verunsichert und nicht erstligareif

Augsburg setzte auf neuen Schwung in der Offensive: Rafael fügte sich im Sturm bei seinem ersten Startelfeinsatz der laufenden Saison problemlos ein und verwandelte eiskalt den entscheidenden Foulelfmeter. Entgegen vorangegangener Ankündigungen brachte Solbakken nach dem Debakel gegen Tabellenführer Dortmund nur Verteidiger Ammar Jemal für Miso Brecko. Der Norweger schickte beim Anblick des nicht erstligareifen Auftritts seiner Mannschaft bereits nach 35 Minuten die gesamte Ersatzbank zum Aufwärmen.

Aufgepeitscht von 30.660 Fans übernahmen die Hausherren im Kellerduell schnell die Initiative und blieben drückend überlegen. Köln wirkte verunsichert, keineswegs kampfeslustig und ließ der vier Mann starken Augsburger Offensivreihe hinter Rafael viel Raum, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Die Rheinländer kamen in der 58. Minute durch Lukas Podolski zu ihrem ersten harmlosen Torschuss, Augsburg hingegen ließ sich nicht lange bitten. Daniel Baier (8.) gab den ersten Warnschuss auf FC-Keeper Michael Rensing ab, der kurz darauf gegen Bellinghausen einen tollen Reflex zeigte (9.).

Podolskis Ausgleich hält keine 120 Sekunden

Bei der längst verdienten Führung der Schwaben war Rensing dann allerdings machtlos. Erneut brachte der vollkommen allein gelassene Bellinghausen die Kugel für Koo in den Strafraum, der aus 20 Metern flach abzog (19.). Für den Südkoreaner war es bereits der dritte Treffer im neunten Spiel für seinen neuen Arbeitgeber.

Die letzten 120 Sekunden vor der Halbzeit waren die wohl unterhaltsamsten Minuten des Kellerduells: Podolski verwandelte nach Foul von Baier einen Strafstoß zum unverdienten Ausgleich (42.), Rafael brachte die Gastgeber aber auf der Gegenseite vom Elfmeterpunkt wieder in Führung (45.).

Solbakken richtete die Mannschaft durch Wechsel offensiver aus, für Gefahr sorgte Köln aber auch nach der Halbzeit nicht. Augsburg blieb mit zwei Großchancen durch Ndjeng (62./73.) deutlich am Drücker. Rensing verhinderte gegen Sascha Mölders (79.) Schlimmeres.