Leverkusen. . Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack steht bei Fußball-Vizemeister Bayer Leverkusen in der Kritik. Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sagt in einem Interview, das “Projekt Ballack“ sei nicht aufgegangen.
Ex-Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack steht bei Fußball-Vizemeister Bayer Leverkusen in der Kritik. "Es ist der Zeitpunkt erreicht, wo wir uns alle eingestehen müssen, dass unsere Überlegungen, die wir vor 20 Monaten hatten, nicht aufgegangen sind", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser im Interview mit dem Kölner Express. Sauer aufgestoßen ist der Führung des Werksklubs die Reaktion des 35 Jahre alten Mittelfeldspielers, der seit 2010 wieder bei den Rheinländer spielt, im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 am vergangenen Sonntag, als er nach einer Stunde ausgewechselt wurde und kopfschüttelnd den Platz verließ. Das obligatorische Abklatschen mit Trainer Robin Dutt fand nicht statt.
Möglicherweise steht der 98-malige Internationale Ballack vor seinem vorzeitigen Abschied beim Werksklub. Holzhäuser sprach von einer "größeren Bringschuld" der erfahrenen Spieler. Gemeint sei auch Ballack, "von dem man sportlich mehr erwarten darf und der sicherlich auch mehr von sich erwartet hat. Er sollte überlegen, ob er sich immer im Sinne des Vereins verhält. Rudi Völler (der Bayer-Sportchef, d.Red.) und ich haben in dieser Woche auch darüber mit ihm gesprochen - leider erfolglos."
Holzhäuser und Völler enttäuscht von Ballack
Enttäuscht sind Holzhäuser und Völler auch darüber, dass ihr Versuch, Ballack ein Nationalmannschafts-Abschiedsspiel zu bescheren, von dem Routinier in der Winterpause als "persönliche Sache" abgetan wurde. Holzhäuser: "Das war keine Privatsache von mir! Das war eine Initiative, um Michael zu einem würdigen Abschied beim DFB zu verhelfen, den er aufgrund seiner Verdienste verdient hat."
Ein Abschiedsspiel in Leverkusen zwischen Bayer und der A-Nationalmannschaft sei angedacht gewesen. Gespräche mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und dessen designiertem Nachfolger Wolfgang Niersbach hätten schon stattgefunden. "Aber wenn es nicht gewollt ist, dann lassen wir das", äußerte der Bayer-Boss. (sid)