Dortmund. Bayern-Abwehrspieler Hummels wirkte in Dortmund indisponiert und erklärt dies später mit einer Erkältung. Das sorgte für Kritik an Trainer Kovac.
Schon auf dem Rasen hatte Mats Hummels mehrfach für Stirnrunzeln gesorgt im Spiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München, das die Dortmunder 3:2 (0:1) gewannen. Der Innenverteidiger wirkte mehrfach seltsam indisponiert, es fehlte an Handlungsschnelligkeit, es fehlte an Zweikampfstärke. Nur zwei seiner sieben direkten Duelle gewann der Ex-Dortmunder an alter Wirkungsstätte, ein für einen Abwehrspieler katastrophalen Wert.
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Und zweimal patzte er eklatant: Erst ließ er sich von Marco Reus den Ball vom Fuß nehmen, der allein auf Manuel Neuer zulief und nur ein schwaches Schüsschen zustande brachte, dass der Nationaltorhüter problemlos entschärfte (10.). Später verlor er den Ball gleich zweimal innerhalb weniger Sekunden an Jadon Sancho, der daraufhin Paco Alcácer eine Großchance auflegte.
Fast mehr als jene Unpässlichkeiten verwunderte die Erklärung, die Hummels nach Abpfiff lieferte: „Ich bin heute krank geworden“, sagte er dem TV-Sender Sky. „Ich bin mit einer schwereren Erkältung ins Spiel gegangen. Es war okay, aber ich habe im Kopf für alles etwas länger gebraucht als sonst. Ich lebe sonst davon, dass ich schnell denke, das war heute nicht der Fall, wie man eklatant gesehen hat, als ich zweimal als letzter Mann den Ball verloren habe.“
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Kovac wechselt Süle in der 65. Minute ein
Dabei saß in Niklas Süle ein fitter Innenverteidiger auf der Bank, der unter der Woche beim 2:0-Sieg gegen AEK Athen nicht zum Einsatz gekommen war. Hummels selbst aber hatte sich für spielfit erklärt – was er später bereute: „Ich ärgere mich, dass ich nicht spätestens in der Halbzeit gesagt habe, es macht keinen Sinn“, meinte er. „Denn wenn im Kopf alles so ein bisschen dumpf und verschwommen ist, ist ein Spiel auf einem so hohen Niveau schwer umzusetzen.“ So kam Süle nach 65 Minuten in eine intensive, umkämpfte Partie, die auf Messers Schneide stand – und die umformierte Innenverteidigung musste prompt noch zwei Gegentreffer hinnehmen.
Hummels‘ Aussagen warfen auch Fragen nach der Rolle von Trainer Niko Kovac auf, der von den Problemen seines Abwehrspielers wusste, diesen aber auflaufen ließ und auch später trotz erkennbarer Probleme nicht reagierte. „In so einem Spiel brauchst du elf Krieger, die fighten und körperlich in einer perfekten Verfassung sind“, kritisierte Sky-Experte Lothar Matthäus den Trainer. „Man hätte mit Süle einen gleichwertigen Ersatz auf der Bank, vielleicht mit weniger Erfahrung, aber er ist auch deutscher Nationalspieler. Diese Entscheidung ist nicht unbedingt nachzuvollziehen.“
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Kovac wies die Vorwürfe zurück: „Unsere Ärzte haben Mats in der Halbzeitpause ein Medikament verabreicht und es hieß, es sei alles soweit okay“, sagte der Bayern-Trainer. „Ich habe ihn gefragt, ob er sicher ist, dass er spielen kann, und er hat ja gesagt.“ Andernfalls, so Kovac, hätte er sofort reagiert. „“Wir hatten schon in der Pause Niklas Süle rausgeschickt, der sich intensiv warmgemacht hat“, sagte er. „Aber nach dem Okay von Mats haben wir uns entschieden, ihn wieder aufs Feld zu schicken.“